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Buchvorstellung: Identitätspolitiken
24. Jänner 2020 @ 19:00 - 22:00
Identitätspolitiken. Buchvorstellung
Identitätspolitik bedeutet, sich über die eigene Identität als beispielsweise Afroamerikanerin, Jude/Jüdin, Frau, Lesbe oder Arbeiter zu definieren – und bestenfalls auch zu organisieren. Doch obwohl diese Form der Identitätspolitik die Basis zahlloser sozialer Bewegungen wie bspw. des Feminismus bildete, wurde sie spätestens durch die Queer und Postcolonial Theory radikal infrage gestellt. Doch nicht nur theoretisch wird Identitätspolitik heftig herausgefordert, sondern inzwischen auch innerhalb der Linken als geradezu konterrevolutionär scharf kritisiert. Sie schade dem Klassenkampf, so die Argumentation. Denn der Kampf gegen Diskriminierung würde von jenem gegen soziale Ungleichheit nur ablenken. Doch ohne die vielen Fallstricke von Identitätspolitik – ihre Ausschlüsse und Vereinheitlichungen – zu leugnen, macht unser Buch deutlich: Die Kritik von Minderheiten ist eine demokratiepolitische Stärke und eben nicht die Schwäche linker Bewegungen. Nicht Spaltung ist das Ziel linker Identitätspolitik, sondern letztendlich das, was vermeintlich verhindert wird: Solidarität.
Moderation: Heide Hammer
https://www.unrast-verlag.de/neuerscheinungen/identitaetspolitiken-detail
Jens Kastner, Lea Susemichel
Identitätspolitiken
Konzepte und Kritiken in Geschichte und Gegenwart der Linken
ISBN 978−3−89771−320−8