Der feministische Buchklub ist zurück. Am 29. März diskutieren Erza Aruqaj und Pamela Rußmann mit euch über das Buch „Kim Jiyoung, geboren 1982“.
„Wäre ich ein durchschnittlicher Mann in den Vierzigern, würde ich mich nie in Frau Kims Lage hineinversetzen können. Aber ich habe es hautnah bei meiner Frau miterlebt, wie sie nach und nach auf ihre berufliche Karriere verzichten musste.“
Verzichten musste sie, weil in Südkorea von Frauen nach wie vor erwartet wird, dass sie ihren Job aufgeben, wenn das erste Kind auf die Welt kommt.
So geschehen auch im Fall der (fiktiven, aber autobiographisch angehauchten) Mittdreißigerin Kim Jiyoung. Deren Geschichte erzählt ihr Psychiater, bei dem sie zwei Mal pro Woche eine Sitzung hat, hier (fiktiv) nach. Kim Jiyoung steht aber in der Realität für Millionen von Frauen im asiatischen Hochleistungsland Korea, das von Fleiß, Disziplin und strenger Tradition geprägt ist.
In einer kleinen Wohnung am Rande der Metropole Seoul lebt „Kim Jiyoung, geboren 1982“. Sie hat ein Baby, um das sie sich kümmert, einen Haushalt und einen Ehemann. Der bezahlten Außerhausarbeit geht sie nicht mehr nach. Als Jiyoung seltsame Symptome zeigt, die zwischen Halluzination, Schizophrenie und Psychose liegen und letztlich eine verfestigte Wochenbettdepression sind, führt der Weg zum Arzt.
In dessen nüchternen Worten, untermauert mit historischen Fakten und statistischen Zahlen erfahren wir die Biografie einer jungen Frau – geprägt von Frustration, Unterdrückung und Unterwerfung durch Schulkollegen, Lehrer, Arbeitskollegen und einem an sich frauenfeindlichen Gesellschaftssystem.
Die 1978 in Seoul geborene Autorin Cho Nam-Joo hat mit dieser dritten literarischen Veröffentlichung nicht nur in ihrem Heimatland eine Debatte über Gleichberechtigung ausgelöst – weltweit verkaufte sich „Kim Jiyoung, geboren 1982“ mehr als zwei Millionen Mal und wurde 2019 in Südkorea auch verfilmt.
All genders welcome!
// Salon Sorority kuratiert von Pamela Rußmann & Erza Aruqaj
// Wo? Shalimar, Schmalzhofgasse 11, 1060 Wien
// Wie viel? Kostenlos
// Anmeldung ist unbedingt erforderlich
Es gilt die 2G+-Regel.