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Filmische Selbstdokumentation der FrauenLesbenbewegung

16. Jänner @ 19:00 - 21:00

€3,50

Video­scree­ning mit Ein­füh­rung zu den archi­va­ri­schen Her­aus­for­de­run­gen im Umgang mit audio­vi­su­el­ler les­bisch-femi­nis­ti­scher Geschich­te und Selbst­do­ku­men­ta­ti­on mit Katha­ri­na Müller.

In man­chen Momen­ten war eine Kame­ra dabei: Aus­ge­hend von der Video­do­ku­men­ta­ti­on zum Femi­nis­ti­schen Lauf­feu­er (1992), ver­an­stal­tet anläss­lich des 20-jäh­ri­gen Bestehens der auto­no­men Frau­en­be­we­gung in Öster­reich, wid­men wir uns audio­vi­su­el­len Spu­ren der FrauenLesben­bewegung. Ein bri­san­ter Bestand­teil der Samm­lung von STICHWORT ist näm­lich die fil­mi­sche Selbstdokumentation.

Eph­eme­re Fil­me und Vide­os (oder: „Ama­teur­fil­me/-vide­os“) wie jenes, das eine Akti­on zwi­schen Ste­phans­platz und Oper ein­fängt, sind von gro­ßer Unmit­tel­bar­keit. Ohne „erklä­ren­de“ Per­so­nen, die eine Ver­bin­dung zu der Geschich­te her­stel­len, auf die sich die­se Fil­me bezie­hen, blei­ben sie jedoch viel­fach „stumm“. In jedem Fall errei­chen uns die Bil­der auf Ebe­ne der Affek­te und Gefüh­le. Für Bewegungsgeschichte(n) sind sie daher von beson­de­rer Bedeu­tung: Sie ver­mö­gen, wie Film­wis­sen­schaf­te­rin Hei­de Schlüp­mann schreibt, „Kör­per­aus­druck zu ver­mit­teln“, geben Hin­wei­se auf gesell­schaft­li­che Revo­lu­ti­ons­po­ten­tia­le, für die es (noch) kei­ne Wor­te gibt.
Dabei sind audio­vi­su­el­le Archi­ve aus akti­vis­ti­schen bzw. auto­no­men Zusam­men­hän­gen immer Ver­spre­chen und Dilem­ma zugleich: Sie ent­ste­hen aus einem Kon­flikt zwi­schen einer oppo­si­tio­nel­len Grup­pie­rung und einem „soli­de­ren“ Staats­ap­pa­rat. Sie sind dadurch pre­kär – sowohl mate­ri­ell als auch insti­tu­tio­nell. Die begrenz­te Lebens­dau­er von Film und VHS gibt Anlass, über die Bedeu­tung die­ser fra­gi­len Doku­men­te nach­zu­den­ken. Zeit und che­mi­sche Pro­zes­se hin­ter­las­sen Spu­ren in den Bil­dern, die offen­sicht­lich ver­gäng­lich sind: Höchs­te Zeit also, dar­über ins Spre­chen zu kom­men. Für alle jene, die dabei waren, so sehr wie für jene, die es nicht waren: Was ist hier zu sehen und was nicht? Wer erin­nert sich wor­an? Was sehen wir? Was macht das mit uns? Und vor allem: Was hat das mit uns heu­te zu tun? Und nicht zuletzt: Was soll mit dem Mate­ri­al geschehen?

Katha­ri­na Mül­ler, geb. 1987, lei­tet die Abtei­lung für For­schung, Ver­mitt­lung und Publi­ka­tio­nen im Öster­rei­chi­schen Film­mu­se­um. Sie forscht im Rah­men einer FWF-Eli­se-Rich­ter-Stel­le am Inter­na­tio­na­len Forschungs­zentrum Kul­tur­wis­sen­schaf­ten (IFK) zur visu­el­len Geschich­te von LGBTIQ* in und mit Ver­bin­dungs­li­ni­en nach Öster­reich zwi­schen 1900 und 2000.

Unkos­ten­bei­trag: € 3,50
Für Frau­en* / FLINTA

Geför­dert von der ÖH

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