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Buchpräsentation: Schreiben ins Exil. Briefe der Wiener Jüdin Ella Wenger 1938–1942

19. Feber @ 18:30 - 20:30

Buch­prä­sen­ta­ti­on und Gespräch: Jörg Zed­ler und Gabrie­le Kohl­bau­er-Fritz: Schrei­ben ins Exil. Brie­fe der Wie­ner Jüdin Ella Wen­ger 1938–1942

Zeit: 19.02.2024, 18.30 Uhr
Ort: Jüdi­sches Muse­um, Doro­theerg. 11, 1010 Wien

Pro­gramm:
Gabrie­le Kohl­bau­er-Fritz (Samm­lungs­lei­te­rin und Kura­to­rin des Jüdi­schen Muse­ums Wien) im Gespräch mit Jörg Zedler
Burg­schau­spie­ler Robert Rei­nagl liest aus dem Buch
Brot und Wein

Die hier als Edi­ti­on vor­ge­leg­ten Brie­fe der Wie­ne­rin Ella Wen­ger (1869−1957) offen­ba­ren prak­tisch alle Facet­ten, die das Leben jüdi­scher Bürger:innen in Wien unter den Bedin­gun­gen des NS in den Jah­ren zwi­schen Anschluss (1938) und dem Beginn der ‚End­lö­sung‘ 1942 aus­ge­macht haben: Aus­gren­zung und Drang­sa­lie­rung, Dis­kri­mi­nie­rung und Ent­rech­tung, den Ver­lust von Arbeit, Eigen­tum und Woh­nung, das Zusam­men­drän­gen auf immer weni­ger Wohn­raum, Ver­zweif­lung und Sui­zid, schließ­lich die Depor­ta­tio­nen; aber auch die Bemü­hun­gen um Selbst­be­haup­tung und Flucht. Die Nach­rich­ten der rund 70-jäh­ri­gen Frau an ihre emi­grier­te Fami­lie zei­gen, wie das Leben der jüdi­schen Bevöl­ke­rung Wiens zuneh­mend abge­schnürt wur­de; sie zei­gen aber auch den Mut und die Lebens­be­ja­hung, mit der sich die Schrei­be­rin gegen die immer hoff­nungs­lo­se­re Lage stemmt. Ihre Funk­ti­on als Dreh­schei­be von Aus­künf­ten, als Mak­le­rin zwi­schen Emi­grier­ten, denen, die auf dem Sprung waren, und jenen, die zurück­blie­ben, war mehr als fami­liä­re Für­sor­ge – es war der Ver­such, Res­te der mate­ri­el­len Lebens­grund­la­ge zu ret­ten, Infor­ma­tio­nen zu ver­mit­teln, Bezie­hun­gen zu akti­vie­ren und sozia­le Kon­tak­te zu erhal­ten. Die Welt, die sie beschreibt, geht weit über die Bezie­hung von Mut­ter und Toch­ter hin­aus: Weil die Natio­nal­so­zia­lis­ten den All­tag poli­ti­sier­ten, wur­de das All­täg­li­che poli­tisch. Fami­liä­re Für­sor­ge und poli­ti­sches Tun ver­schmol­zen, mit­un­ter bis zur Ununterscheidbarkeit.

Details

Datum:
19. Feber
Zeit:
18:30 - 20:30
Veranstaltung-Tags:
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Webseite:
https://salon21.univie.ac.at/?p=74627

Veranstaltungsort

Jüdisches Museum Wien
Dorotheergasse 11
Wien, 1010
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