FRAUEN.RAUM.ZEIT
Lesung zum Frauentag am 7.3.2025 um 19 Uhr
Lesungen von Yvonne Czermak, Constanze Geertz, Julia D. Krammer, Helga Pregesbauer, Marlen Schachinger.
Moderation Helga Pregesbauer.
Amerlinghaus, Stiftgasse 8, Wien
Eintritt frei.
Eine Veranstaltung der Grazer Autorinnen Autoren Vereinigung.
Wie viel Raum darf eine Frau in ihrem eigenen Leben einnehmen? Im Leben der anderen ist sie Reinigungskraft und Dienstmagd. Wer bestimmt ihren Ort? Wer definiert mit Gerüchten, Gerede, Nachrede und Vorwürfen diesen Raum, die Zeit die ein Frau sich für sich selbst nehmen darf. Warum hat Frau nicht einfach: die eigene Zeit? Warum muss sie rennen und wischen und leben für andere?
Was passiert, bevor eine Frau, die geboren hat, das Handtuch wirft und einen kinderlosen Zeitraum verschafft? Was passiert, wenn die Zeit die Kinder einer Frau vor der Zeit hinauswirft? Die Schuldfrage ist zentral im Leben von Menschen, wenn sie weiblich sind. Wie der Sand im Stundenglas rieselt die Zeit durch die Frauenleben, durch ihren Glauben und ihre Überzeugungen, durch die Schläge die ihnen das Schicksal mitgibt, und es sind eher Nichtorte oder Putzkammerl, in denen die Zeit durch die Finger der Frauen rinnt. Sie rinnt aus, um anderen nützlich zu sein. Nicht mal das Sternchen oder den Doppelpunkt gönnt man dem Weib. In den Männerkinderzimmern finden sich nie Babywaschschalen oder Puderdosen, ihre freie Zeit gehört ihnen und ihr Körper stimmt, darf Raum einnehmen und Zeit für sich und das eigene einnehmen. Er muss nicht buhlen um andere, muss nicht vergleichbar gefallen wie es Frauenpflicht wäre.
Es soll um das Raumeinnehmen, das Platz nicht oder doch nehmen, sich einen oder keinen Ort finden, um das dreidimensionale Wagnis einkreisen, das vielzitierte Zimmer für eine allein und warum es nicht die Villa für sie allein ist. Warum gestehen sich Frauen einen oder keinen placetobe zu? Es geht wie Hedwig Dohm schreibt um eine Selbstermenschlichung statt der Selbstentmenschlichung.