Wien Geschichte Wiki-Walk: Wege der Frauen im Stubenviertel

Wien Geschich­te Wiki-Walk am Frauentag

Ort und Zeit:
Frei­tag, 8. März 2024, 15.00 Uhr
Treff­punkt: Dr.-Karl-Lueger-Platz / Ecke Biberstraße

Zur Aus­stel­lung:
Die Spu­ren von bekann­ten und (heu­te) weni­ger bekann­ten Frau­en haben sich – viel spär­li­cher als jene der Män­ner, aber doch – im Gedächt­nis der Stadt ein­ge­schrie­ben. Die Wien­bi­blio­thek im Rat­haus bewahrt nicht nur Nach­läs­se und ande­re viel­fäl­ti­ge Mate­ria­li­en dazu, son­dern setzt sich auch mit der his­to­risch gewach­se­nen Schief­la­ge aus­ein­an­der und bemüht sich um ver­stärk­te Sicht­bar­ma­chung von Frau­en im Wien Geschich­te Wiki.

Die­ser Wien Geschich­te Wiki Walk durch das Stu­ben­vier­tel führt wie­der zu diver­sen Wohn- und Wir­kungs­or­ten von Frau­en. So wer­den wir Eva König, die nicht nur eine tüch­ti­ge Geschäfts­frau, son­dern auch die eben­bür­ti­ge Part­ne­rin Les­sings war, eben­so begeg­nen wie der ers­ten Speng­ler­meis­te­rin und der Cafe­tie­re Cleo­pha Lech­ner. Vor der Aka­de­mie der Wis­sen­schaf­ten wird die Rol­le von Frau­en in der For­schung the­ma­ti­siert. Der Spa­zier­gang endet am Gra­ben, wo unter ande­rem Marie von Ebner-Eschen­bach und Caro­li­ne Pich­ler gewohnt haben.

Erkun­den Sie mit uns Wien ent­lang des im Wien Geschich­te Wiki ver­sam­mel­ten Wis­sens. Auf the­ma­ti­schen Spa­zier­gän­gen wer­den Stadt und Geschich­te leben­dig gemacht.

Pro­gramm:
Wien Geschich­te Wiki-Walk
mit Ger­hard Murau­er und Isa­bel­la Wasner-Peter

Dau­er: cir­ca 2 Stunden

All­ge­mei­ne Informationen:
Mit der Teil­nah­me an die­ser Ver­an­stal­tung stim­men Sie der Ver­öf­fent­li­chung von Fotos, Video- und Audio­auf­zeich­nun­gen, die im Rah­men der Ver­an­stal­tun­gen ent­ste­hen, zu.

Führungen zum Internationalen Frauentag in der Österreichischen Nationalbibliothek

Frei­er Ein­tritt und kos­ten­lo­se Führungen

Am Inter­na­tio­na­len Frau­en­tag am 8. März 2024 stellt die Öster­rei­chi­sche Natio­nal­bi­blio­thek Frau­en von der Anti­ke bis in die Gegen­wart in den Vordergrund.

Aus die­sem Anlass lädt die Öster­rei­chi­sche Natio­nal­bi­blio­thek am Frei­tag, den 8. März 2024 bei frei­em Ein­tritt und kos­ten­lo­sen Son­der­füh­run­gen in ihre Muse­en (Lite­ra­tur­mu­se­um, Papy­rus­mu­se­um, Glo­ben­mu­se­um und Espe­ran­to­mu­se­um). Im Lite­ra­tur­mu­se­um fin­det dar­über hin­aus ein Vor­trag zu „Frau­en­li­te­ra­tur und Gen­der­quel­len an der Öster­rei­chi­schen Natio­nal­bi­blio­thek“ statt.

Unter dem Titel „Ent­de­cke­rin­nen und Auf­de­cke­rin­nen“ wird ein Streif­zug durch die lite­ra­ri­sche Geschich­te von Weg­be­rei­te­rin­nen im Rah­men der Dau­er­aus­stel­lung unter­nom­men: Von Ida Pfeif­fer bis Frie­de­ri­ke May­rö­cker und Elfrie­de Jeli­nek, die in ihren Wer­ken neue Schreib­wei­sen ent­deckt und gesell­schaft­li­che Miss­stän­de auf­ge­deckt haben.

„Ent­de­cke­rin­nen und Auf­de­cke­rin­nen“ Son­der­füh­run­gen für Erwach­se­ne im Lite­ra­tur­mu­se­um der Öster­rei­chi­schen Natio­nal­bi­blio­thek um 12.30 Uhr und 15.00 Uhr
Dau­er: 45 Minuten
Treff­punkt: Ser­vice­de­sk Johan­nes­gas­se 6.
Eine Anmel­dung zur kos­ten­lo­sen Füh­rung ist erfor­der­lich: internationaler-frauentag.eventbrite.at

Vor­trag: „Frau­en­li­te­ra­tur und Gen­der­quel­len an der Öster­rei­chi­schen Nationalbibliothek“
Um 16 Uhr fin­det im Lite­ra­tur­mu­se­um ein Vor­trag zu „Frau­en­li­te­ra­tur und Gen­der­quel­len an der Öster­rei­chi­schen Natio­nal­bi­blio­thek“ statt. Das frau­en- und gen­der­spe­zi­fi­sche Wis­sens­por­tal Ari­ad­ne infor­miert über die viel­fäl­ti­gen und ein­zig­ar­ti­gen Bestän­de sowie über die Recherchemöglichkeiten.
Dau­er: 30 Minuten
Treff­punkt: Ser­vice­de­sk Johan­nes­gas­se 6
Eine Anmel­dung zum kos­ten­lo­sen Vor­trag ist erfor­der­lich: internationaler-frauentag.eventbrite.at

Son­der­füh­run­gen im Papy­rus­mu­se­um: „Papy­ri: auf den Spu­ren von Frau­en in anti­ken Quellen“
In der Füh­rung „Papy­ri: auf den Spu­ren von Frau­en in anti­ken Quel­len“ wird der Blick auf die „weib­li­che Sei­te“ der Tex­te gerich­tet, denn Frau­en in der Anti­ke waren selbst­be­stimm­ter, als ihnen heu­te oft zuge­schrie­ben wird. Es wird der All­tag von Groß­grund­be­sit­ze­rin­nen beleuch­tet, wie mit untreu­en Män­nern umge­gan­gen wur­de und wie Frau­en ihre Rechts­ge­schäf­te abwickelten.
„Papy­ri: auf den Spu­ren von Frau­en in anti­ken Quel­len“ Son­der­füh­run­gen für Erwach­se­ne im Papy­rus­mu­se­um der Öster­rei­chi­schen Natio­nal­bi­blio­thek um 14.30 Uhr und 16.30 Uhr
Dau­er: 45 Minuten
Treff­punkt: Ser­vice­de­sk in der Neu­en Burg, Ein­gang Mit­tel­tor, Heldenplatz.
Eine Anmel­dung zur kos­ten­lo­sen Füh­rung ist erfor­der­lich: internationaler-frauentag.eventbrite.at

Son­der­füh­run­gen im Glo­ben­mu­se­um: „Die Ver­mes­sung der Erde – eine kur­ze Geschich­te der Frau in der Kartographie“
Die Ver­mes­sung der Erde galt als Domä­ne der Män­ner, tat­säch­lich haben aber auch Frau­en einen bedeu­ten­den Bei­trag zur Kar­to­gra­phie geleis­tet. Sie bereis­ten die Welt, erstell­ten Kar­ten, kon­zi­pier­ten Glo­ben und tru­gen dazu bei, dass wir die Welt heu­te bes­ser verstehen.
„Die Ver­mes­sung der Erde – eine kur­ze Geschich­te der Frau in der Kar­to­gra­phie“ Son­der­füh­run­gen für Erwach­se­ne im Glo­ben­mu­se­um der Öster­rei­chi­schen Natio­nal­bi­blio­thek um 14 Uhr und 16.30 Uhr
Dau­er: 45 Minuten
Treff­punkt: Ser­vice­de­sk Her­ren­gas­se 9.
Eine Anmel­dung zur kos­ten­lo­sen Füh­rung ist erfor­der­lich: internationaler-frauentag.eventbrite.at

Son­der­füh­run­gen im Espe­ran­to­mu­se­um: „Die bedeu­tends­te Schrift­stel­le­rin der Espe­ran­to-Lite­ra­tur: Majo­rie Boulton“
Erfah­ren Sie mehr über die fas­zi­nie­ren­den Lebens­ge­schich­ten außer­ge­wöhn­li­cher Frau­en, die mit der Plan­spra­che Espe­ran­to ver­bun­den sind, ins­be­son­de­re wel­che bedeu­ten­de Rol­le die Schrift­stel­le­rin Mar­jo­rie Boul­ton, deren hun­derts­ter Geburts­tag sich 2024 jährt, in der Welt der Espe­ran­to-Lite­ra­tur spielte.
„Die bedeu­tends­te Schrift­stel­le­rin der Espe­ran­to-Lite­ra­tur: Majo­rie Boul­ton“ Son­der­füh­run­gen für Erwach­se­ne im Espe­ran­to­mu­se­um der Öster­rei­chi­schen Natio­nal­bi­blio­thek um 13 Uhr und 15.30 Uhr
Dau­er: 45 Minuten
Treff­punkt: Ser­vice­de­sk Her­ren­gas­se 9
Eine Anmel­dung zur kos­ten­lo­sen Füh­rung ist erfor­der­lich: internationaler-frauentag.eventbrite.at

Erste Wiener Frauenwoche

Die ers­te Wie­ner Frau­en­wo­che fin­det von 4. bis 8. März statt. Unter dem Mot­to „Wien, wie sie will“, gibt es mehr als 100 kos­ten­lo­se Ange­bo­te und Events.

Ab sofort kön­nen sich alle Wie­ne­rin­nen auf wienerfrauenwoche.at zu mehr als 100 Ver­an­stal­tun­gen der ers­ten Wie­ner Frau­en­wo­che, die in der Woche von 4. bis 8. März statt­fin­det, infor­mie­ren und anmelden.

Am Welt­frau­en­tag am 8. März endet die Akti­ons­wo­che mit dem Höhe­punkt – dem „Offe­nen Rat­haus“. Das viel­fäl­ti­ge Pro­gramm von 16 bis 19 Uhr bie­tet bei frei­em Ein­tritt ein brei­tes Infor­ma­ti­ons­an­ge­bot, eine Rät­sel­ral­lye und vie­les mehr.
Höhe­punkt ist das Kon­zert von Mira Lu Kovacs am 8.3. um 19.30 Uhr in der Volks­hal­le beim „Offe­nen Rat­haus“. Als Vor­bands spie­len ab 18.30 die Bands Load Fai­led und Stran­ded, die sich im Rah­men des Pink Noi­se Girl Rock Camp 2023 gefun­den haben.

Alle Events der ers­ten Wie­der Frau­en­wo­che sie­he wienerfrauenwoche.at

Zu den Ver­an­stal­tun­gen wäh­rend der Wie­ner Frau­en­wo­che zäh­len unter­schied­lichs­te For­ma­te aus vie­len ver­schie­de­nen Berei­chen – von Work­shops über Stadt­spa­zier­gän­ge bis hin zu Tanz­kur­sen, Film­vor­füh­run­gen, Dis­kus­sio­nen und Vor­trä­gen, wie z.B.:

Der Work­shop Mäd­chen fei­ern Tech­nik von der Stadt Wien – Prüf‑, Inspek­ti­ons- und Zer­ti­fi­zie­rungs­stel­le (MA 39) bie­tet Mäd­chen die Mög­lich­keit, in den Labo­ren der Prüf‑, Inspek­ti­ons- und Zer­ti­fi­zie­rungs­stel­le Zeit zu ver­brin­gen und dabei vie­le tech­ni­sche Arbeits­ge­bie­te ken­nen­zu­ler­nen – von Bau­tech­nik und Bau­phy­sik bis hin zu Hygieneprüfungen.

Unter dem Titel Sind wir nicht schon gleich­be­rech­tigt? fin­den Work­shops für Schul­klas­sen von den Büche­rei­en der Stadt Wien in Koope­ra­ti­on mit EfEu (Ver­ein zur Erar­bei­tung femi­nis­ti­scher Erzie­hungs- und Unter­richts­mo­del­le) statt, in denen sich die Jugend­li­chen der Geschich­te der Gleich­be­rech­ti­gung annähern.

Im Rah­men des Girl­Power Work­shops zum The­ma Medi­en des Frau­en­ser­vice Wien (MA 57) wer­den Mäd­chen und jun­ge Frau­en dar­in bestärkt, sich von unrea­lis­ti­schen Schön­heits- und Life­styl­e­stan­dards zu distan­zie­ren, Medi­en­in­hal­te nach eige­nen Maß­stä­ben zu gestal­ten und sich selbst­be­wusst zu positionieren.

Das „FEM Med“ Frau­en­ge­sund­heits­zen­trum beschäf­tigt sich im Vor­trag „ICH bin ICH“ mit dem The­ma Selbst­be­wusst­sein – was ist über­haupt ein gutes Selbst­be­wusst­sein? Ist Selbst­be­wusst­sein ange­bo­ren? Oder kann man das lernen?

Mit dem The­ma Body-Shaming und Hass im Netz setzt sich die Wie­ner Gesund­heits­för­de­rung WiG mit #Riot­Dont­Diet – Wider­stän­di­ge Gesund­heits­för­de­rung gegen Schön­heits­druck und Body Shaming auseinander.

Das Wien Muse­um macht einen Talk zu Per­spek­ti­ven­wech­sel: Die Aus­stel­lung ent­stand gemein­sam mit einer bunt zusam­men­ge­wür­fel­ten Grup­pe von 11 Frau­en. Sie waren Teil­neh­me­rin­nen einer Work­shop-Rei­he für krea­ti­ves und auto­bio­gra­fi­sches Schrei­ben und erzäh­len mehr dar­über, wie sich per­sön­li­che Erfah­run­gen mit der offi­zi­el­len Erzäh­lung der Stadt überschneiden.

(Infor­ma­ti­on der Stadt Wien auf https://presse.wien.gv.at/ )

Podiumsdiskussion: Herstorytelling – Sprache und Literatur als Orte des Empowerments

Sujet © sprungbrett

Podi­ums­dis­kus­si­on „Her­sto­rytel­ling – Spra­che und Lite­ra­tur als Orte des Empowerm­ents für (jun­ge) Frau­en* mit Migra­ti­ons­bio­gra­fie. Geschich­ten erzäh­len, Rea­li­tä­ten leben, Wor­te schrei­ben“ ein.

Tau­chen Sie gemein­sam mit uns in eine Welt vol­ler inspi­rie­ren­der Geschich­ten und kul­tu­rel­ler Viel­falt ein. Wir möch­ten die Stim­men migran­ti­scher Autorin­nen* her­vor­he­ben und sie als Vor­bil­der für jun­ge Frau­en* sicht­bar machen. Spra­che und Lite­ra­tur kön­nen Orte des Empowerm­ents sein, des Ent­fal­tens, des Wort-Ergrei­fens und Raum-Neh­mens. Wel­chen Her­aus­for­de­run­gen und Bar­rie­ren begeg­nen BIPOC- und migran­ti­sche Frau­en* in der Lite­ra­tur­sze­ne, wel­che Erfol­ge dür­fen sie fei­ern und was kön­nen jun­ge Frau­en*, die noch auf der Suche nach ihrem eige­nen Weg sind, aus den Erfah­run­gen der Autorin­nen* mitnehmen?

Beglei­ten Sie uns auf einer inspi­rie­ren­den Rei­se durch Geschich­ten, Kul­tu­ren und die kraft­vol­le Sprache.

Wann: 5. März 2024, 19 Uhr – 21 Uhr
Wo: Haupt­bü­che­rei Wien, Urban-Loritz-Platz 2a, 1070 Wien

Anmel­dung unter https://ticket.wien.gv.at/

Mode­ra­ti­on: Adi­sa Bega­no­vić hat Publi­zis­tik und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­wis­sen­schaf­ten an der Uni­ver­si­tät Wien stu­diert. Sie arbei­tet als Jour­na­lis­tin bei k.at und schreibt u. a. für die Wie­ner Zei­tung, den Kurier und das Eth­no-Maga­zin Kosmo.

Dis­kus­si­ons­teil­neh­me­rin­nen:

Meh­wish Sohail wur­de 1996 in Laho­re gebo­ren und zog eini­ge Jah­re spä­ter nach Öster­reich, direkt in die Stei­er­mark. Mit „Like Water in your hands“ erscheint ihr Debüt beim Lyx-Verlag.

Sabri­na Myri­am Moha­med wur­de 1995 in Wien gebo­ren und wuchs in einer bikul­tu­rel­len, ägyp­tisch-öster­rei­chi­schen Fami­lie auf. Sie stu­dier­te Publi­zis­tik und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­wis­sen­schaf­ten und ist der­zeit im Mas­ter­stu­di­um der Gen­der Stu­dies an der Uni Wien. 2023 erschien ihr Jugend­ro­man „komm run­ter!“. Für ihr lite­ra­ri­sches Schaf­fen erhielt sie bereits ver­schie­de­ne Preise.

Ama­ni Abu­zahra ist pro­mo­vier­te Phi­lo­so­phin, Autorin und Public Spea­k­er. Sie ist eine der bekann­tes­ten Referent:innen zum The­ma anti­mus­li­mi­scher Ras­sis­mus in Öster­reich. Ob im TV, auf Kon­fe­ren­zen, in ihren Publi­ka­tio­nen oder in der Com­mu­ni­ty-Arbeit: Ihr Ansatz ist es, Vor­ur­tei­le zu dekon­stru­ie­ren und Men­schen zu empowern.

Meli­sa Erk­urt, gebo­ren 1991 in Sara­je­vo, ist öster­rei­chi­sche Jour­na­lis­tin und Publi­zis­tin. In der Zeit­schrift Fal­ter schreibt sie wöchent­lich die Kolum­ne Nach­hil­fe, vor­wie­gend über bil­dungs­po­li­ti­sche The­men. Für die taz schreibt sie die Kolum­ne Nach­sit­zen. Für Ö1 betreibt sie den Pod­cast Sprech­stun­de. Anfang 2021 star­te­te sie die_chefredaktion auf Insta­gram, für jun­gen und diver­sen Jour­na­lis­mus. Sie ist außer­dem Autorin des 2020 erschie­nen Buches „Gene­ra­ti­on Haram. War­um Schu­le ler­nen muss, allen eine Stim­me zu geben“.

Die Dis­kus­si­on bie­tet Raum für Fra­gen, die Teil­nah­me ist kostenfrei.

Sujet © sprungbrett

Buchpräsentation: Gabriele Habinger: Ida Pfeiffer: „Wir leben nach Matrosenweise“

Buch­prä­sen­ta­ti­on: Gabrie­le Habin­ger: Ida Pfeif­fer: „Wir leben nach Matrosenweise“

Zeit: Mo., 22.02.2024, 18.30 Uhr
Ort: Wien­bi­blio­thek im Rat­haus (WBR) (Web), 1010 Wien, Ein­gang Fel­d­er­str., Stie­ge 6, Glas­lift, 1. Stock – und Live Stream

Die Wie­ne­rin Ida Pfeif­fer (1797–1858) gilt als eine der berühm­tes­ten rei­sen­den Frau­en des 19. Jhds. Zwi­schen 1842 und 1858 unter­nahm sie fünf gro­ße Rei­sen und gilt als die ers­te Frau, die die Welt umrun­de­te. Mit­te des 19. Jhdss. unter­nahm sie zwei mehr­jäh­ri­ge Welt­rei­sen. Von den Stra­pa­zen die­ser gewag­ten Expe­di­tio­nen soll­te sie sich nie wie­der erho­len und starb an den Fol­gen einer Mala­ria. 16 Jah­re ihres Lebens hat­te sie dem Rei­sen, der Her­aus­ga­be ihrer Rei­se­no­ti­zen und der wis­sen­schaft­li­chen Sam­mel­tä­tig­keit gewidmet.
Ida Pfeif­fer schrieb von ihren Rei­sen auch zahl­rei­che Brie­fe an Ver­wand­te, Freun­din­nen und Bekann­te, an (mit­un­ter berühm­te) Rei­se­be­kannt­schaf­ten und Fach­leu­te in eta­blier­ten wis­sen­schaft­li­chen Ein­rich­tun­gen und Muse­en, spä­ter an euro­päi­sche Zei­tun­gen zur Publi­ka­ti­on ihrer spek­ta­ku­lä­ren Erleb­nis­se. Die­se Hand­schrif­ten und Doku­men­te schlum­mer­ten lan­ge Jah­re ver­streut und ver­ges­sen in Biblio­the­ken, Archi­ven und Muse­en und waren nur dem Fach­pu­bli­kum bekannt. Gabrie­le Habin­ger macht Ida Pfeif­fers Brie­fe, die die­se (teil­wei­se) aus den ent­le­gens­ten Welt­re­gio­nen schrieb, einer brei­te­ren Öffent­lich­keit zugäng­lich und stellt sie gekonnt in einen bio­gra­phi­schen und zeit­his­to­ri­schen Kon­text. Die Rei­se­brie­fe erzäh­len ganz unmit­tel­bar und unge­schminkt, oft mit einer gehö­ri­gen Por­ti­on Humor und Selbst­iro­nie von den klei­ne­ren und grö­ße­ren Erleb­nis­sen einer rei­sen­den Bie­der­mei­er­da­me, von Fern­weh, Rei­se­lust und Rei­se­leid, von den Müh­sa­len und Beschwer­nis­sen ihrer aben­teu­er­li­chen Unter­neh­mun­gen, die sie immer wie­der zu Fuß und oft gar bar­fuß in die unzu­gäng­lichs­ten Orte die­ser Welt führten.

Pro­gramm:
Ein­füh­rung: Kyra Wald­ner, Roma­nis­tin (WBR)
Im Gespräch: Gabrie­le Habin­ger (Her­aus­ge­be­rin) und Wolf­gang Straub (Lite­ra­tur­wis­sen­schaf­ter, WBR)
Lesung: Maren Rah­man (Schau­spie­le­rin)
Mode­ra­ti­on: Ute Maurn­böck-Mos­ser (Jour­na­lis­tin, ORF)
Auto­gra­phen­prä­sen­ta­ti­on: Wäh­rend die­ser Ver­an­stal­tung sind Ori­gi­nal­b­rie­fe von Ida Pfeif­fer aus dem Bestand der WBR zu sehen.

Vor Ort: Ihre Anmel­dung erleich­tert die Orga­ni­sa­ti­on. | Live-Stream: Die Live-Streams der Wien­bi­blio­thek sind frei zugäng­lich und kön­nen auch nach­ge­schaut werden.

Eine Koope­ra­ti­on mit dem Pro­me­dia Verlag.

Gabrie­le Habin­ger (Hg.): Ida Pfeif­fer – „Wir leben nach Matro­sen­wei­se“, Wien, Pro­me­dia Ver­lag, 2023 (Web)

Buchpräsentation: Johanna Gehmacher: Feminist Activism, Travel and Translation

Di., 05.03.2024, 18.30 Uhr
Fach­be­reichs­bi­blio­thek Zeit­ge­schich­te, Cam­pus der Univ. Wien, Spi­talg. 2–4, Hof 1, 1090 Wien

Femi­nist Acti­vism, Tra­vel and Trans­la­ti­on Around 1900 the­ma­ti­siert die „Rei­sen“ poli­ti­scher Kon­zep­te zwi­schen Frau­en­be­we­gun­gen des Wes­tens. Das Buch doku­men­tiert die viel­fäl­ti­ge Zir­ku­la­ti­on, aber auch die „unter­wegs“ statt­fin­den­den Ver­än­de­run­gen von Gesell­schafts­ana­ly­sen, poli­ti­schen Argu­men­ten und akti­vis­ti­schen Prak­ti­ken. Anhand von Werk und Bio­gra­fie der deut­schen Frau­en­rechts­ak­ti­vis­tin Käthe Schirm­a­cher (1865−1930) wer­den poli­ti­sche Rei­se­tä­tig­keit in Bewe­gungs­netz­wer­ken, trans­na­tio­na­ler Jour­na­lis­mus und Über­set­zung als eben­so dyna­mi­sche wie kon­flikt­rei­che For­men des Trans­fers in und zwi­schen sozia­len und poli­ti­schen Bewe­gun­gen untersucht.

Die wis­sens­ge­schicht­li­che Aus­ein­an­der­set­zung mit Stra­te­gien der Absi­che­rung des Ver­trau­ens in die Rich­tig­keit der Über­tra­gung von Tex­ten zwi­schen unter­schied­li­chen Spra­chen ver­deut­licht die Rele­vanz von Trans­la­ti­ons­pro­zes­sen, aber auch den immer pre­kä­ren Sta­tus von Über­set­zung – nicht nur, aber ganz beson­ders im Feld des Poli­ti­schen. Die Ana­ly­se der Her­aus­bil­dung der per­so­na der Über­set­ze­rin als Über­gangs­fi­gur im Kampf um Par­ti­zi­pa­ti­ons­mög­lich­kei­ten an höhe­rer Bil­dung eröff­net wich­ti­ge geschlech­ter­ge­schicht­li­che Per­spek­ti­ven auf Mar­gi­na­li­sie­rungs­stra­te­gien in den intel­lek­tu­el­len Eli­ten moder­ner Gesell­schaf­ten. Vor dem Hin­ter­grund der Ergeb­nis­se die­ser mit umfang­rei­chem Quel­len­ma­te­ri­al erar­bei­te­ten Fall­stu­die argu­men­tiert Johan­na Geh­ma­cher, dass die Aus­ein­an­der­set­zung mit Prak­ti­ken des Trans­fers von poli­ti­schen Kon­zep­ten eine wich­ti­ge Vor­aus­set­zung zur Ana­ly­se jener zuneh­mend glo­bal agie­ren­den sozia­len und poli­ti­schen Bewe­gun­gen ist, die um die Wen­de zum 20. Jhd. die Ent­ste­hung demo­kra­ti­scher Gesell­schaf­ten vorantrieben.

Pro­gramm (PDF)

Begrü­ßung: Mar­kus Stumpf (FB Zeit­ge­schich­te, Univ. Wien)
Bir­git Lang (Mel­bourne): Zur Buch­rei­he Trans­la­ti­on History
Johan­na Geh­ma­cher (Wien): Der Spra­che der Über­set­zung aus­ge­setzt – eine Vorgeschichte
Ange­li­ka Scha­ser (Ham­burg): Zum Buch
Mode­ra­ti­on: Fal­ko Schni­cke (Linz)
Im Anschluss Brot und Wein

Johan­na Geh­ma­cher, His­to­ri­ke­rin, lehrt am Insti­tut für Zeit­ge­schich­te der Univ. Wien und forscht u.a. zu trans­na­tio­na­ler Geschich­te und Ver­flech­tungs­ge­schich­te, zu sozia­len Bewe­gun­gen (Frau­en­be­we­gun­gen, Jugend­be­we­gun­gen), zur Frau­en- und Geschlech­ter­ge­schich­te des NS und zur Theo­rie und Pra­xis der Bio­gra­phie­for­schung. 201819 war sie Ger­da Hen­kel-Gast­pro­fes­so­rin am Deut­schen His­to­ri­schen Insti­tut Lon­don, 202122 Fer­nand Brau­del Fel­low am Depart­ment of Histo­ry and Civi­li­sa­ti­on des Euro­pean Univ. Insti­tu­te (EUI) in Florenz.

Buchpräsentation: Schreiben ins Exil. Briefe der Wiener Jüdin Ella Wenger 1938–1942

Buch­prä­sen­ta­ti­on und Gespräch: Jörg Zed­ler und Gabrie­le Kohl­bau­er-Fritz: Schrei­ben ins Exil. Brie­fe der Wie­ner Jüdin Ella Wen­ger 1938–1942

Zeit: 19.02.2024, 18.30 Uhr
Ort: Jüdi­sches Muse­um, Doro­theerg. 11, 1010 Wien

Pro­gramm:
Gabrie­le Kohl­bau­er-Fritz (Samm­lungs­lei­te­rin und Kura­to­rin des Jüdi­schen Muse­ums Wien) im Gespräch mit Jörg Zedler
Burg­schau­spie­ler Robert Rei­nagl liest aus dem Buch
Brot und Wein

Die hier als Edi­ti­on vor­ge­leg­ten Brie­fe der Wie­ne­rin Ella Wen­ger (1869−1957) offen­ba­ren prak­tisch alle Facet­ten, die das Leben jüdi­scher Bürger:innen in Wien unter den Bedin­gun­gen des NS in den Jah­ren zwi­schen Anschluss (1938) und dem Beginn der ‚End­lö­sung‘ 1942 aus­ge­macht haben: Aus­gren­zung und Drang­sa­lie­rung, Dis­kri­mi­nie­rung und Ent­rech­tung, den Ver­lust von Arbeit, Eigen­tum und Woh­nung, das Zusam­men­drän­gen auf immer weni­ger Wohn­raum, Ver­zweif­lung und Sui­zid, schließ­lich die Depor­ta­tio­nen; aber auch die Bemü­hun­gen um Selbst­be­haup­tung und Flucht. Die Nach­rich­ten der rund 70-jäh­ri­gen Frau an ihre emi­grier­te Fami­lie zei­gen, wie das Leben der jüdi­schen Bevöl­ke­rung Wiens zuneh­mend abge­schnürt wur­de; sie zei­gen aber auch den Mut und die Lebens­be­ja­hung, mit der sich die Schrei­be­rin gegen die immer hoff­nungs­lo­se­re Lage stemmt. Ihre Funk­ti­on als Dreh­schei­be von Aus­künf­ten, als Mak­le­rin zwi­schen Emi­grier­ten, denen, die auf dem Sprung waren, und jenen, die zurück­blie­ben, war mehr als fami­liä­re Für­sor­ge – es war der Ver­such, Res­te der mate­ri­el­len Lebens­grund­la­ge zu ret­ten, Infor­ma­tio­nen zu ver­mit­teln, Bezie­hun­gen zu akti­vie­ren und sozia­le Kon­tak­te zu erhal­ten. Die Welt, die sie beschreibt, geht weit über die Bezie­hung von Mut­ter und Toch­ter hin­aus: Weil die Natio­nal­so­zia­lis­ten den All­tag poli­ti­sier­ten, wur­de das All­täg­li­che poli­tisch. Fami­liä­re Für­sor­ge und poli­ti­sches Tun ver­schmol­zen, mit­un­ter bis zur Ununterscheidbarkeit.

Buchpräsentation: Kämpferinnen

Kämp­fe­rin­nen
Neu­auf­la­ge von „Der Him­mel ist blau. Kann sein. Frau­en im Wider­stand. Öster­reich 1938–1945“.

Für das For­schungs­team erzählt Lis­beth N. Trall­ori über Leben und Aktio­nen von Anti­fa­schis­tin­nen gegen das NS-Regime, spe­zi­ell über deren Betei­li­gung in der par­ti­sa­ni­schen Bewe­gung und in der Öster­rei­chi­schen Frei­heits­front. Als Par­ti­sa­nin­nen agier­ten vor­wie­gend Frau­en im Süden unse­res Lan­des, vor allem sei­tens der slo­we­ni­schen Bevöl­ke­rung. Von den Repres­sio­nen des Regimes, von Ver­fol­gung, Aus­sie­de­lung bis hin zur Ver­nich­tung bedroht, stell­ten sie sich der Aus­lö­schungs­po­li­tik durch die Nazis als wider­stän­di­ge Kämp­fe­rin­nen entgegen.

Mode­ra­ti­on: Andrea Strutzmann

Ort: Frau­en­bil­dungs­stät­te Frau­en­hetz, Unte­re Weiß­ger­ber­stra­ße 41, 1030 Wien
Die Ver­an­stal­tung ist für Frauen.

Ber­ger, Karin / Holz­in­ger, Eli­sa­beth / Pod­gor­nik, Lot­te / Trall­ori, Lis­beth N (Hg.): Der Him­mel ist blau. Kann sein. Frau­en im Wider­stand. Öster­reich 1938–1945. Pro­me­dia 2023 (Link)

Film & Lesung: FEMINISM WTF + „Männer töten“

Wir freu­en uns auf einen beson­de­ren Abend mit dem bahn­bre­chen­den Doku­men­tar­film FEMINISM WTF von Katha­ri­na Mück­stein. Zur Ein­lei­tung vor dem Film begrü­ßen wir die Autorin Eva Rei­sin­ger für eine kur­ze Lesung aus ihrem aktu­el­len Buch MÄNNER TÖTEN – „eine rasant erzähl­te Uto­pie eines wehr­haf­ten Femi­nis­mus in einem öster­rei­chi­schen Dorf“.

Nach dem Film FEMINISM WTF spre­chen wir mit Regis­seu­rin Katha­ri­na Mück­stein und Autorin Eva Rei­sin­ger über „all things feminism“.

Don­ners­tag, 8. Febru­ar um 19:30
Lesung, Film & Gespräch Eva Rei­sin­ger & Katha­ri­na Mückstein
TICKETS HIER

In Koope­ra­ti­on mit StoP – Stadt­tei­le ohne Part­ner­ge­walt und dem Ley­kam Buch­ver­lag.

Zeitschiftenpräsentation: Trans* Feminismen

Don­ners­tag, 7. März 2024, 19:00

Zeit­schif­ten­prä­sen­ta­ti­on: Trans* Feminismen

Trans* Leben ste­hen aktu­ell im Zen­trum gesell­schaft­li­cher Debat­ten und Poli­ti­ken. An ihnen wer­den Vor­stel­lun­gen von Fort­schritt und Frei­heit, aber auch Bedro­hung und Nie­der­gang aus­ge­han­delt. Zugleich prä­gen die­se Debat­ten und Poli­ti­ken trans* Leben, ver­un­mög­li­chen, erschwe­ren, nor­mie­ren sie. Trans* zen­trier­te Ana­ly­sen die­ser Ver­hält­nis­se sind noch immer rand­stän­dig. Femi­na Poli­ti­ca inter­ve­niert in die­se Mar­gi­na­li­sie­run­gen und ent­wi­ckelt dezi­diert trans*feministische Ana­ly­sen der Gegenwart.

Mascha Lin­ke, Hum­boldt Uni­ver­si­tät zu Berlin
Gun­du­la Lud­wig, Uni­ver­si­tät Innsbruck
Yv Nay, Zür­cher Hoch­schu­le für ange­wand­te Wissenschaften
Zoe* Steins­ber­ger, Uni­ver­si­tät Innsbruck

Zoe* Steins­ber­ger & Gun­du­la Lud­wig (Hg.), Femi­na Poli­ti­ca: Trans* Ungleich­zei­tig­kei­ten und trans* Femi­nis­men, 2023

In Koope­ra­ti­on mit dem Cen­ter Inter­dis­zi­pli­nä­re Geschlech­ter­for­schung Inns­bruck und Femi­na Poli­ti­ca. Zeit­schrift für femi­nis­ti­sche Poli­tik­wis­sen­schaft.