Buchpräsentation: Queer-feministische Positionen

Diens­tag, 5. März 2024, 19:00

Que­er-femi­nis­ti­sche Positionen
Buchpräsentation

Das Ent­ste­hen von Bewe­gun­gen wie Movi­mi­en­to de Muje­res y Diver­si­d­a­des Indí­ge­nas por el Buen Vivir und Ni Una Menos oder Sym­bo­len wie dem grü­nen Tuch für das Recht auf Abtrei­bung haben es ermög­licht, an einen deko­lo­nia­len und anti-hete­ro-cis-patri­ar­cha­len Femi­nis­mus aus Süd­ame­ri­ka und der Kari­bik zu den­ken. Que­er-Femi­nis­ti­sche Posi­tio­nen bringt deko­lo­nia­le, kon­tra-patri­ar­cha­le Ideen und dia­spo­ri­sches Wis­sen femi­ni­sier­ter Kör­per zusam­men und zeich­net eine alter­na­ti­ve Geo­gra­fie que­er-femi­nis­ti­scher Mili­tanz, poli­ti­scher Akti­vis­men und trans­na­tio­na­ler Allianzen.

Car­la Boba­dil­la, Aka­de­mie der bil­den­den Küns­te Wien
Valen­ti­na Buit­ra­go Gar­cía, Uni­ver­si­tät der Küns­te Berlin
Ver­ó­ni­ca Orsi, Ali­ce Salo­mon Hoch­schu­le Berlin

Orsi, Ver­ó­ni­ca (Hg.), Que­er-Femi­nis­ti­sche Posi­tio­nen. Aus­gangs­punkt Süd­ame­ri­ka und die Kari­bik, Müns­ter: Unrast 2024

Buchvorstellung: Identitätspolitiken

Identitätspolitiken. Buchvorstellung

Iden­ti­täts­po­li­tik bedeu­tet, sich über die eige­ne Iden­ti­tät als bei­spiels­wei­se Afro­ame­ri­ka­ne­rin, Jude/Jüdin, Frau, Les­be oder Arbei­ter zu defi­nie­ren – und bes­ten­falls auch zu orga­ni­sie­ren. Doch obwohl die­se Form der Iden­ti­täts­po­li­tik die Basis zahl­lo­ser sozia­ler Bewe­gun­gen wie bspw. des Femi­nis­mus bil­de­te, wur­de sie spä­tes­tens durch die Que­er und Post­co­lo­ni­al Theo­ry radi­kal infra­ge gestellt. Doch nicht nur theo­re­tisch wird Iden­ti­täts­po­li­tik hef­tig her­aus­ge­for­dert, son­dern inzwi­schen auch inner­halb der Lin­ken als gera­de­zu kon­ter­re­vo­lu­tio­när scharf kri­ti­siert. Sie scha­de dem Klas­sen­kampf, so die Argu­men­ta­ti­on. Denn der Kampf gegen Dis­kri­mi­nie­rung wür­de von jenem gegen sozia­le Ungleich­heit nur ablen­ken. Doch ohne die vie­len Fall­stri­cke von Iden­ti­täts­po­li­tik – ihre Aus­schlüs­se und Ver­ein­heit­li­chun­gen – zu leug­nen, macht unser Buch deut­lich: Die Kri­tik von Min­der­hei­ten ist eine demo­kra­tie­po­li­ti­sche Stär­ke und eben nicht die Schwä­che lin­ker Bewe­gun­gen. Nicht Spal­tung ist das Ziel lin­ker Iden­ti­täts­po­li­tik, son­dern letzt­end­lich das, was ver­meint­lich ver­hin­dert wird: Solidarität.

Mode­ra­ti­on: Hei­de Hammer

https://www.unrast-verlag.de/neuerscheinungen/identitaetspolitiken-detail

Jens Kast­ner, Lea Susemichel
Identitätspolitiken
Kon­zep­te und Kri­ti­ken in Geschich­te und Gegen­wart der Linken
ISBN 978−3−89771−320−8