Filmische Selbstdokumentation der FrauenLesbenbewegung

Video­scree­ning mit Ein­füh­rung zu den archi­va­ri­schen Her­aus­for­de­run­gen im Umgang mit audio­vi­su­el­ler les­bisch-femi­nis­ti­scher Geschich­te und Selbst­do­ku­men­ta­ti­on mit Katha­ri­na Müller.

In man­chen Momen­ten war eine Kame­ra dabei: Aus­ge­hend von der Video­do­ku­men­ta­ti­on zum Femi­nis­ti­schen Lauf­feu­er (1992), ver­an­stal­tet anläss­lich des 20-jäh­ri­gen Bestehens der auto­no­men Frau­en­be­we­gung in Öster­reich, wid­men wir uns audio­vi­su­el­len Spu­ren der FrauenLesben­bewegung. Ein bri­san­ter Bestand­teil der Samm­lung von STICHWORT ist näm­lich die fil­mi­sche Selbstdokumentation.

Eph­eme­re Fil­me und Vide­os (oder: „Ama­teur­fil­me/-vide­os“) wie jenes, das eine Akti­on zwi­schen Ste­phans­platz und Oper ein­fängt, sind von gro­ßer Unmit­tel­bar­keit. Ohne „erklä­ren­de“ Per­so­nen, die eine Ver­bin­dung zu der Geschich­te her­stel­len, auf die sich die­se Fil­me bezie­hen, blei­ben sie jedoch viel­fach „stumm“. In jedem Fall errei­chen uns die Bil­der auf Ebe­ne der Affek­te und Gefüh­le. Für Bewegungsgeschichte(n) sind sie daher von beson­de­rer Bedeu­tung: Sie ver­mö­gen, wie Film­wis­sen­schaf­te­rin Hei­de Schlüp­mann schreibt, „Kör­per­aus­druck zu ver­mit­teln“, geben Hin­wei­se auf gesell­schaft­li­che Revo­lu­ti­ons­po­ten­tia­le, für die es (noch) kei­ne Wor­te gibt.
Dabei sind audio­vi­su­el­le Archi­ve aus akti­vis­ti­schen bzw. auto­no­men Zusam­men­hän­gen immer Ver­spre­chen und Dilem­ma zugleich: Sie ent­ste­hen aus einem Kon­flikt zwi­schen einer oppo­si­tio­nel­len Grup­pie­rung und einem „soli­de­ren“ Staats­ap­pa­rat. Sie sind dadurch pre­kär – sowohl mate­ri­ell als auch insti­tu­tio­nell. Die begrenz­te Lebens­dau­er von Film und VHS gibt Anlass, über die Bedeu­tung die­ser fra­gi­len Doku­men­te nach­zu­den­ken. Zeit und che­mi­sche Pro­zes­se hin­ter­las­sen Spu­ren in den Bil­dern, die offen­sicht­lich ver­gäng­lich sind: Höchs­te Zeit also, dar­über ins Spre­chen zu kom­men. Für alle jene, die dabei waren, so sehr wie für jene, die es nicht waren: Was ist hier zu sehen und was nicht? Wer erin­nert sich wor­an? Was sehen wir? Was macht das mit uns? Und vor allem: Was hat das mit uns heu­te zu tun? Und nicht zuletzt: Was soll mit dem Mate­ri­al geschehen?

Katha­ri­na Mül­ler, geb. 1987, lei­tet die Abtei­lung für For­schung, Ver­mitt­lung und Publi­ka­tio­nen im Öster­rei­chi­schen Film­mu­se­um. Sie forscht im Rah­men einer FWF-Eli­se-Rich­ter-Stel­le am Inter­na­tio­na­len Forschungs­zentrum Kul­tur­wis­sen­schaf­ten (IFK) zur visu­el­len Geschich­te von LGBTIQ* in und mit Ver­bin­dungs­li­ni­en nach Öster­reich zwi­schen 1900 und 2000.

Unkos­ten­bei­trag: € 3,50
Für Frau­en* / FLINTA

Geför­dert von der ÖH

FEMINISM WTF – Special Screening im Admiralkino

FEMINISM WTF – Kino­start und Spe­cial Scree­ning im Admi­ral Kino

Film und Gespräch mit Lau­ra Wiesböck
31. März, 20 Uhr
Tickets: https://www.admiralkino.at/produktion/feminism-wtf/
Trai­ler: https://youtu.be/e1TD2hXqbXw

Lau­ra Wies­böck, pro­mo­vier­te Sozio­lo­gin und Autorin forscht zu sozia­ler Ungleich­heit, ins­be­son­de­re im Bereich Arbeit, Armut und Geschlecht. Aktu­ell unter­sucht sie Aus­wir­kun­gen der Gig-Eco­no­my auf Arbeits­rea­li­tä­ten von Rei­ni­gungs­kräf­ten in pri­va­ten Haus­hal­ten. Für ihre aka­de­mi­sche Arbeit wur­de die Sozio­lo­gin viel­fach aus­ge­zeich­net. Neben ihrer wis­sen­schaft­li­chen Tätig­keit kom­mu­ni­ziert Wies­böck regel­mä­ßig gesell­schafts­kri­ti­sche Per­spek­ti­ven in Medi­en (z.B. Asso­cia­ted Press, Libé­ra­ti­on, DIE ZEIT), hält Fach­vor­trä­ge für öffent­li­che Insti­tu­tio­nen und enga­giert sich für ein gewalt­frei­es und öko­no­misch unab­hän­gi­ges Leben von Frauen*.

Lesung mit Beatrice Frasl: Patriarchale Belastungsstörung

Buch­prä­sen­ta­ti­on und Gespräch

Kul­tur­wis­sen­schaf­te­rin und Autorin Bea­tri­ce Frasl liest am 24. März 2023 um 18:30 in der Buch­hand­lung Libe­ría Utopía aus ihrem im Novem­ber 2022 erschie­ne­nen Best­sel­ler Patri­ar­cha­le Belas­tungs­stö­rung: Geschlecht, Klas­se und Psy­che.

Foto © Bea­tri­ce Frasl / Haymon-Verlag

Patri­ar­chat und men­ta­le Gesund­heit: Bea­tri­ce Frasl wühlt tief in den Ein­ge­wei­den unse­res „kran­ken“ Gesundheitssystems.

Du fragst dich, was Geschlecht und die Ver­sor­gung psy­chi­scher Erkran­kun­gen gemein­sam haben? Was das Patri­ar­chat mit der Dia­gno­se von Krank­hei­ten zu tun hat? Spoi­ler-Alarm: sehr viel! Der Grund, war­um Frau­en so viel häu­fi­ger von Depres­sio­nen und Angst­er­kran­kun­gen betrof­fen sind als Män­ner, war­um Män­ner jedoch weni­ger oft Ärzt*innen auf­su­chen und sich behan­deln las­sen, liegt u. a. in den ste­reo­ty­pi­schen Vor­stel­lun­gen und Rol­len­bil­dern, die wir im Lau­fe unse­res Auf­wach­sens erlernt haben. Und: Frau­sein im Patri­ar­chat bedeu­tet Gefähr­dung auf vie­len Ebenen.

Der Man­gel an öko­no­mi­scher Sicher­heit, die kör­per­li­che und psy­chi­sche Gewalt, denen Frau­en sehr viel häu­fi­ger aus­ge­lie­fert sind, und die Dop­pel­be­las­tung, die durch Arbeit und Care-Arbeit auf den Schul­tern von Frau­en las­tet, sind zusätz­li­che Grün­de dafür, war­um weib­li­che Per­so­nen zur Risi­ko­grup­pe zäh­len und durch unzu­rei­chen­de Kran­ken­ver­sor­gung aber­mals benach­tei­ligt sind.

Damit und mit vie­len wei­te­ren The­men rund um psy­chi­sche Gesund­heit bzw. Män­gel in der Gesund­heits­ver­sor­ung beschäf­tigt sich Autorin, Femi­nis­tin und Kul­tur­wis­schen­schaft­le­rin Bea­tri­ce Frasl in ihrem aktu­el­len Buch. Eine Lese-Emp­feh­lung für jeden und jede!

Film: SPÄTER TRIUMPH – Renate Bertlmann

Film und Gespräch in Koope­ra­ti­on mit KGP Film­pro­duk­ti­on und SOHO in Ottakring

Don­ners­tag, 30. März 2023, 19 Uhr, in den SOHO STUDIOS

„Spä­ter Tri­umph – Rena­te Bertl­mann“ porträ­tiert nicht nur eine her­aus­ra­gen­de Künst­le­rin mit enor­mem Durch­hal­te­ver­mö­gen, son­dern auch eine poli­ti­sche Rebel­lin. Denn die Wie­nerin war aktiv an der Zwei­ten Frauenbewe­gung der 1970er Jah­re betei­ligt und ist somit eine wich­ti­ge Zeit­zeu­gin für eine der nachhal­tigsten gesell­schaft­li­chen Ver­än­de­run­gen un­serer jün­ge­ren Geschichte.

Film­vor­füh­rung „Rena­te Bertl­mann – Spä­ter Tri­umph“, Doku­men­ta­ti­on 45 min., Regie: Susan­ne Rieg­ler, Pro­duk­ti­on von KGP Film­pro­duk­ti­on und ORF, Öster­reich 2023.

Anschlie­ßend Gespräch mit Rena­te Bertl­mann und der Regis­seu­rin Susan­ne Riegler.

Mode­ra­ti­on: Nina Schedl­may­er (Jour­na­lis­tin, Kunstkritikerin)

Ort: SOHO STUDIOS
Lieb­knecht­gas­se 32, 1160 Wien
(Stra­ßen­bahn 2 und 10)
Anmel­dung: sohostudios.at

Geför­dert von der ÖH Bundesvertretung

**ABGESAGT** Musik*Cometogether in Hietzing

Musik*Cometogether zum Inter­na­tio­na­len Frauen*tag der Grü­nen Frau­en Hiet­zing am Sams­tag, 11.3. von 11 bis 13 Uhr am Wochen­markt Altgasse

Sujet © Grü­ne Hietzing

Gender Talk: Decolonial Feminism

GENDER TALK on March 13th 2023 at 6 p.m.:

Lec­tu­re and con­ver­sa­ti­on around the book Deco­lo­ni­al femi­nism in Abya Yala: Carib­be­an, Meso, and South Ame­ri­can con­tri­bu­ti­ons and challenges
(co-edi­ted by Yuder­kys Espi­no­sa Miño­so, María Lugo­nes and Nel­son Maldonado-Torres)

Lec­tu­re by Yuder­kys Espi­no­sa Miño­so (in Spa­nish; Eng­lish trans­la­ti­on by Danie­la Pare­des Gri­jal­va), fol­lo­wed by a short lec­tu­re by Lia Kastiyo-Spinósa.

March 13th, at 6 p.m., Room M13a, Aka­de­mie der bil­den­den Küns­te Wien, Schil­ler­platz 3, 1010 Wien

Orga­ni­siert und finan­ziert durch das Refe­rat Gen­der­for­schung der Uni­ver­si­tät Wien (Sus­hi­la Mes­qui­ta) und den Arbeits­kreis für Gleich­be­hand­lungs­fra­gen, das Insti­tut für Kunst- und Kul­tur­wis­sen­schaf­ten und das Insti­tut für bil­den­de Kunst der Aka­de­mie der bil­de­ten Küns­te Wien (Pet­ja Dimit­ro­va, Moira Hil­le, Ruth Sonderegger).

„Die Göttliche Ordnung“ – Filmvorführung zum Internationalen Frauentag

Filmvorführung und Podiumsdiskussion mit Vizepräsidentin Evelyn Regner und Geschlechterforscherin und Autorin Beatrice Frasl am 16. März um 19 Uhr im Wiener Votivkino

Nora ist eine jun­ge Haus­frau und Mut­ter, die 1971 mit ihrem Mann und zwei Söh­nen in einem beschau­li­chen Schwei­zer Dorf lebt. Hier ist wenig von den gesell­schaft­li­chen Umwäl­zun­gen der 68er-Bewe­gung zu spü­ren. Der Dorf- und Fami­li­en­frie­den kommt jedoch gehö­rig ins Wan­ken, als Nora beginnt, sich für das Frau­en­stimm­recht einzusetzen…

„Die gött­li­che Ord­nung“ ist ein Spiel­film über das Frau­en­stimm­recht und des­sen spä­te natio­na­le Ein­füh­rung in der Schweiz 1971. Dreh­buch­au­to­rin und Regis­seu­rin Petra Vol­pe („Traum­land“, Dreh­buch von „Hei­di“) nimmt das Publi­kum mit auf eine emo­tio­na­le Rei­se in die länd­li­che Schweiz der 70er Jah­re und die­se bahn­bre­chen­de Zeit. „Die gött­li­che Ord­nung“ setzt all den Men­schen ein Denk­mal, die damals für glei­che poli­ti­sche Rech­te gekämpft haben, sowie all jenen, die sich auch heu­te für Gleich­be­rech­ti­gung und Selbst­be­stim­mung engagieren.

Auch wenn das Frau­en­wahl­recht in der Euro­päi­schen Uni­on selbst­ver­ständ­lich ist, ist die Gleich­stel­lung der Geschlech­ter bei wei­tem nicht erreicht. Anschlie­ßend an den Film spre­chen wir mit Eve­lyn Reg­ner (Vize­prä­si­den­tin des Euro­päi­schen Par­la­ments) und Bea­tri­ce Frasl (Geschlech­ter­for­sche­rin, Autorin), wel­che The­men und Kämp­fe dafür 2023 auf der Tages­ord­nung stehen.

Ein­tritt frei – Anmel­dung erbe­ten unter www.gemeinsamfuer.eu

Weltfrauentag in Meidling

Das dies­jäh­ri­ge Standl der Grü­nen Meid­ling zum Welt­frau­en­tag steht unter dem Mot­to: Ver­dien­te Frau­en sicht­bar machen. Die meis­ten Stra­ßen in Wien und auch in Meid­ling sind nach Män­nern benannt. Man­che von ihnen haben bereits eine Wür­di­gung bekom­men aber wer weiß schon, dass die Län­gen­feld­gas­se ihren Namen einer Frau ver­dankt? Kommt vor­bei und holt euch die bun­ten Fly­er mit den Bio­gra­fien die­ser groß­ar­ti­gen Frau­en ab.

Ort: Ignaz­gas­se gegen­über Meid­lin­ger Markt

Por­traits sie­he https://meidling.gruene.at/news/news/verehrte-und-geehrte-meidlingerinnen/

EU XXL – Filmreihe: „Das Ereignis“

8. März 2023, 19:00 Uhr, Haupt­bü­che­rei am Gür­tel, 1070, Urban Loritz Platz 2a

Die Haupt­bü­che­rei nimmt an der von Mer­ce­des Eche­rer initi­ier­ten Film­rei­he EU XXL teil. Zu jedem Film­abend laden wir einen ganz beson­de­ren Gast ein, sich den Film vor­her anzu­se­hen, um ihn dann bei uns zu kom­men­tie­ren, zu kri­ti­sie­ren, zu diskutieren.

Das Ereig­nis (F 2020, Spiel­film, 100 min, DF. Regie: Audrey Diwan, Dreh­buch: Audrey Diwan, Mar­cia Roma­no, Anne Berest; Kame­ra: Lau­rent Tan­gy. Mit: Ana­ma­ria Var­to­lo­mei, Kacey Mot­tet Klein, Luà­na Bjra­mi, Sand­ri­ne Bon­n­aire u.a)
Zu Gast: Bea­te Haus­bich­ler (Res­sort­lei­te­rin dieStandard)

Inhalt:
Frank­reich, 1963: Anne, eine jun­ge Stu­den­tin, wird nach einer kur­zen, zwang­lo­sen Affä­re schwan­ger. Die Ent­schei­dung zu einer Abtrei­bung hat sie allei­ne gefällt. Denn mit einem Kind wäre Annes Wunsch nach einer selbst­be­stimm­ten Zukunft als Autorin unmög­lich: Sie könn­te nicht ein­mal ihr Stu­di­um voll­enden. In die­ser Zeit ist es für eine jun­ge Frau jedoch nicht mög­lich, einen Schwan­ger­schafts­ab­bruch legal vor­neh­men zu las­sen. Die Ärz­te, die Anne mehr oder weni­ger wohl­wol­lend gegen­über­ste­hen, beru­fen sich auf die Geset­ze und dür­fen der jun­gen Frau kei­ner­lei Hil­fe leis­ten. In ihrer tie­fen Not und unter dem Zeit­druck der Natur lässt nun Annie nichts unver­sucht, um ihr Ziel zu ver­wirk­li­chen – auch wenn sie dabei mit ihrer Gesund­heit und ihrem Leben spielt.

Nach dem gleich­na­mi­gen Buch von Annie Ernaux.
In Koope­ra­ti­on mit EU XXL Die Rei­he (www.reihe.at).

Der 8. März 2023 in Wien

Es ist wie­der soweit!

Über 30 Ver­an­stal­tun­gen allein am 8. März war­ten auf euch – ent­we­der vor Ort oder online – von Aktio­nen und Demos über Podi­ums­kus­sio­nen bis Lesun­gen und Work­shops ist auch die­ses Jahr alles dabei!

Ter­min­über­sicht gibt’s auf https://8maerz.at/veranstaltungen/

Wir wün­schen einen tol­len, soli­da­ri­schen Frauen*tag / femi­nis­ti­schen Kampftag!