- Diese Veranstaltung hat bereits stattgefunden.
FRAUEN.LEBEN: Im Gespräch mit Elisabeth Puchhammer-Stöckl – Wissenschaftlerin des Jahres 2020
10. März 2021 @ 19:00 - 21:00
Im Gespräch mit Elisabeth Puchhammer-Stöckl
Moderation: Renate Kain
Als Frau sichtbar in der Wissenschaft
Auszüge aus einem Interview in den Salzburger Nachrichten, vom 12. Jänner 2021:
Selten steht jemand so bescheiden im Rampenlicht wie die 58-jährige Elisabeth Puchhammer-Stöckl. Sie leitet das Zentrum für Virologie an der Med- Uni Wien. Nun wurde sie zur Wissenschaftlerin des Jahres gekürt.
Wie sieht sie den Stellenwert der Wissenschaft seit Ausbruch der Pandemie?
„So sichtbar wie jetzt war Wissenschaft noch nie. Aber es war auch selten so schwierig, gesichertes Wissen zeitnah zu kommunizieren. Es gab unheimlich viele Publikationen innerhalb kürzester Zeit. Es kursierte also viel ungesichertes Wissen in der Öffentlichkeit. Das war eine Gratwanderung.“
Fast über Nacht wurde das Fachgebiet durch die Pandemie ins Licht der Öffentlichkeit katapultiert. Wie hat sich dadurch der Alltag einer Wissenschaftlerin geändert?
„Gerade zu Beginn kam vieles zusammen und wir mussten priorisieren. Wir bauten die Diagnostik am Institut auf und mussten zusehen, dass die Forschung irgendwie weiterlief. Vor allem waren wir aber mit Aufklärung nach außen beschäftigt.“
Wie sieht die Rolle von Frauen in wissenschaftlichen Führungspositionen heute aus?
„Da ist auf jeden Fall noch Luft nach oben. Aber je mehr Frauen in Führungspositionen sind, desto mehr werden nachkommen. Da hilft die Vorbildwirkung. Aber auch, dass das Verständnis für junge Mütter größer wird. Weil einer der Knackpunkte in der Karriere von Frauen ist immer noch die Familiengründung.“
Dr.in Elisabeth Puchhammer-Stöckl
wurde in Wien geboren, studierte hier Medizin und promovierte 1986 zum Doktor der Medizin. Sie begann 1987 als Assistentin am Institut für Virologie und absolvierte die Ausbildungen zur Fachärztin für Hygiene und Mikrobiologie sowie zur Fachärztin für Virologie. Sie entwickelte neue Technologien für die Virusdiagnostik, erhielt dafür nationale und internationale Preise (Welcome award, Preise der Höchst Foundation) und habilitierte 1994 für das Fach Virologie. Nach der Geburt ihrer beiden Töchter arbeitete sie etliche Jahre in Teilzeit. Im Jahr 2000 wurde sie ao. Professorin am Institut für Virologie. Sie war 2001–2010 Vizepräsidentin der österreichischen AIDS Gesellschaft, ist Leiterin der österreichischen HIV Referenzzentrale, Mitglied der Kommission für sexuell übertragbare Erkrankungen des Gesundheitsministeriums und im Vorstand der Österreichischen Gesellschaft für Hygiene, Mikrobiologie und Präventivmedizin (ÖGHMP). 2019 lehrte sie als Gastprofessorin an der Universität von Pavia in der Lombardei. Seit Beginn der Corona-Pandemie ist sie Mitglied der Corona Taskforce des Gesundheitsministers.
Anmeldung möglich bis 10.03.2021, 12:00 Uhr hier: Link
Den Zugangslink erhalten Sie spätestens nach Anmeldeschluss per Mail.