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Ausstellung: »…Vor Schand und Noth gerettet«?!
1. Jänner 2022 - 30. März 2022
Sonderausstellung: »…Vor Schand und Noth gerettet«?!
Findelhaus, Gebäranstalt und die Matriken der Alser Vorstadt
6. Mai 2021 bis 30. März 2022
Wo heute die Lange Gasse in die Alser Straße mündet, befand sich von 1788 bis 1910 ein stark frequentiertes Gebäude: Das Wiener Findelhaus. Die Einrichtung von Findelhäusern in vielen europäischen Städten sollte dazu beitragen, Kindsmorde zu verhindern und die Kindersterblichkeit zu reduzieren. Gleichzeitig wurden damit bevölkerungspolitische Intentionen verfolgt – so auch in der Wiener Alser Vorstadt. Im Laufe seines Bestehens von 1784 bis 1910 nahm das Findelhaus, ab 1788 in der Alserstraße 23 gelegen, ca. 750.000 Kinder auf und vermittelte sie zu Pflegeplätzen am Land. Der Großteil dieser Kinder kam in der Gebäranstalt, welche sich auf dem Areal des ehemaligen AKH befand, zur Welt und wurde dann in der Pfarre Alser Vorstadt getauft.
Anhand von über 100 Exponaten aus mehr als 20 wissenschaftlichen Institutionen setzt sich die Ausstellung mit den ehemaligen Einrichtungen im heutigen 8. und 9. Bezirk auseinander. Lebenssituationen von Frauen, die ungewollt Mutter wurden oder keine Möglichkeit hatten, ihr Kind selbst großzuziehen, werden ebenso in einem sozial- und gesellschaftshistorischen Kontext thematisiert, wie Biografien von sogenannten Findelkindern. Besucher*innen können selbst in den umfangreichen Matriken der Pfarre Alservorstadt nach möglichen Vorfahren suchen. Für eine Audio-Station interpretierten die Musiker*innen Martin Spengler und Manuela Diem historische Wiener „Findelkind-Lieder“ neu.
Mitarbeiter*innen:
Maria Ettl (Museumsleiterin)
Anna Jungmayr (Curatorial Fellow in der Stabstelle Bezirksmuseen im Wien Museum)
Helmut Pokornig (Grafik und Gestaltung)
Greta Hubinger, Rebecca Mursec, Leopold Strenn (Inhalt, Recherche, Texte)
Corinna Beran, Peter Pichler, Natalja Schaudinn, Lea Maria Struck (Assistenz)
Wissenschaftliche Beratung: Verena Pawlowsky
Idee: Maria Ettl, Leopold Strenn
Kuratorisches Konzept: Anna Jungmayr
Öffnungszeiten:
Sonntag 10.00 bis 12.00 Uhr
Mittwoch 18.00 bis 20.00 Uhr
Nach Vereinbarung
Geschlossen: Schulferien und Feiertage
Freier Eintritt