Lesung mit Beatrice Frasl: Patriarchale Belastungsstörung

Buch­prä­sen­ta­ti­on und Gespräch

Kul­tur­wis­sen­schaf­te­rin und Autorin Bea­tri­ce Frasl liest am 24. März 2023 um 18:30 in der Buch­hand­lung Libe­ría Utopía aus ihrem im Novem­ber 2022 erschie­ne­nen Best­sel­ler Patri­ar­cha­le Belas­tungs­stö­rung: Geschlecht, Klas­se und Psy­che.

Foto © Bea­tri­ce Frasl / Haymon-Verlag

Patri­ar­chat und men­ta­le Gesund­heit: Bea­tri­ce Frasl wühlt tief in den Ein­ge­wei­den unse­res „kran­ken“ Gesundheitssystems.

Du fragst dich, was Geschlecht und die Ver­sor­gung psy­chi­scher Erkran­kun­gen gemein­sam haben? Was das Patri­ar­chat mit der Dia­gno­se von Krank­hei­ten zu tun hat? Spoi­ler-Alarm: sehr viel! Der Grund, war­um Frau­en so viel häu­fi­ger von Depres­sio­nen und Angst­er­kran­kun­gen betrof­fen sind als Män­ner, war­um Män­ner jedoch weni­ger oft Ärzt*innen auf­su­chen und sich behan­deln las­sen, liegt u. a. in den ste­reo­ty­pi­schen Vor­stel­lun­gen und Rol­len­bil­dern, die wir im Lau­fe unse­res Auf­wach­sens erlernt haben. Und: Frau­sein im Patri­ar­chat bedeu­tet Gefähr­dung auf vie­len Ebenen.

Der Man­gel an öko­no­mi­scher Sicher­heit, die kör­per­li­che und psy­chi­sche Gewalt, denen Frau­en sehr viel häu­fi­ger aus­ge­lie­fert sind, und die Dop­pel­be­las­tung, die durch Arbeit und Care-Arbeit auf den Schul­tern von Frau­en las­tet, sind zusätz­li­che Grün­de dafür, war­um weib­li­che Per­so­nen zur Risi­ko­grup­pe zäh­len und durch unzu­rei­chen­de Kran­ken­ver­sor­gung aber­mals benach­tei­ligt sind.

Damit und mit vie­len wei­te­ren The­men rund um psy­chi­sche Gesund­heit bzw. Män­gel in der Gesund­heits­ver­sor­ung beschäf­tigt sich Autorin, Femi­nis­tin und Kul­tur­wis­schen­schaft­le­rin Bea­tri­ce Frasl in ihrem aktu­el­len Buch. Eine Lese-Emp­feh­lung für jeden und jede!

„Die Göttliche Ordnung“ – Filmvorführung zum Internationalen Frauentag

Filmvorführung und Podiumsdiskussion mit Vizepräsidentin Evelyn Regner und Geschlechterforscherin und Autorin Beatrice Frasl am 16. März um 19 Uhr im Wiener Votivkino

Nora ist eine jun­ge Haus­frau und Mut­ter, die 1971 mit ihrem Mann und zwei Söh­nen in einem beschau­li­chen Schwei­zer Dorf lebt. Hier ist wenig von den gesell­schaft­li­chen Umwäl­zun­gen der 68er-Bewe­gung zu spü­ren. Der Dorf- und Fami­li­en­frie­den kommt jedoch gehö­rig ins Wan­ken, als Nora beginnt, sich für das Frau­en­stimm­recht einzusetzen…

„Die gött­li­che Ord­nung“ ist ein Spiel­film über das Frau­en­stimm­recht und des­sen spä­te natio­na­le Ein­füh­rung in der Schweiz 1971. Dreh­buch­au­to­rin und Regis­seu­rin Petra Vol­pe („Traum­land“, Dreh­buch von „Hei­di“) nimmt das Publi­kum mit auf eine emo­tio­na­le Rei­se in die länd­li­che Schweiz der 70er Jah­re und die­se bahn­bre­chen­de Zeit. „Die gött­li­che Ord­nung“ setzt all den Men­schen ein Denk­mal, die damals für glei­che poli­ti­sche Rech­te gekämpft haben, sowie all jenen, die sich auch heu­te für Gleich­be­rech­ti­gung und Selbst­be­stim­mung engagieren.

Auch wenn das Frau­en­wahl­recht in der Euro­päi­schen Uni­on selbst­ver­ständ­lich ist, ist die Gleich­stel­lung der Geschlech­ter bei wei­tem nicht erreicht. Anschlie­ßend an den Film spre­chen wir mit Eve­lyn Reg­ner (Vize­prä­si­den­tin des Euro­päi­schen Par­la­ments) und Bea­tri­ce Frasl (Geschlech­ter­for­sche­rin, Autorin), wel­che The­men und Kämp­fe dafür 2023 auf der Tages­ord­nung stehen.

Ein­tritt frei – Anmel­dung erbe­ten unter www.gemeinsamfuer.eu

Politisches Café: Geschlechterverhältnisse in der Krise – Wen kümmert’s?

Aus der Rei­he VHS-Ver­an­stal­tun­gen zum 8. März – Inter­na­tio­na­ler Frauentag:

Poli­ti­sches Café: Geschlech­ter­ver­hält­nis­se in der Kri­se – Wen kümmert’s?
Gespräch und Dis­kus­si­on mit Gäst*innen

Ter­min: 15.03.2023 | 19:00 – 20:30 Uhr
Ort: VHS Alser­grund, Augas­se 2–6, 4.OG (Bereich A und B), 1090 Wien

Nicht nur die Pan­de­mie hat alle, die ande­re pfle­gen und betreu­en, in den letz­ten Jah­ren vor größ­te Her­aus­for­de­run­gen gestellt. Wie haben sich die Rah­men­be­din­gun­gen für sicht­ba­re und unsicht­ba­re „Care Arbeit“ ver­än­dert und was bedeu­tet das für uns? Was haben wir aus den letz­ten Jah­ren gelernt und was muss umge­setzt wer­den – im Inter­es­se von uns allen?

Impulsgeber*innen:
Mag.a Beti­na Aumair, MA, Beauf­tra­gung Gen­der & Diver­si­ty, VHS (Mode­ra­ti­on)
Mari­na Han­ke, BA., Land­tags­ab­ge­ord­ne­te und Gemein­de­rä­tin, Vor­sit­zen­de der Wie­ner SPÖ-Frauen
Mag. Dr. Erich Leh­ner, Psy­cho­ana­ly­ti­ker in frei­er Pra­xis, Obmann des Dach­ver­ban­des für Männer‑, Burschen‑, und Väter­ar­beit in Öster­reich (DMÖ)
Dr.in Katha­ri­na Mader, Öko­no­min, Frau­en­ab­tei­lung, Arbei­ter­kam­mer Österreich

Infos und Anmel­dung: www.vhs.at/de/k/280636759

Filmscreening: Die Dohnal

Zum inter­na­tio­na­len Frau­en­tag am 8. März 2023 lädt wohn­part­ner Wien herz­lich ins Burg­ki­no zur Doku­men­ta­ti­on Die Dohnal – Ein Doku­men­tar­film von Sabi­ne Der­flin­ger inklu­si­ve Gesprächs­run­de, Pop­corn & Snacks ein.

Die öster­rei­chi­sche Poli­ti­ke­rin Johan­na Dohnal war eine der ers­ten Femi­nis­tin­nen in einer euro­päi­schen Regie­rung, sie war Staats­se­kre­tä­rin und Frauenministerin.

Die Doku­men­ta­ti­on DIE DOHNAL setzt der Iko­ne die­ser öster­rei­chi­schen Poli­tik ein Denk­mal und schafft damit eine Iden­ti­fi­ka­ti­ons­fi­gur für heu­ti­ge und nach­fol­gen­de Generationen.

Wann: 8. März, 11:00–14:30 Uhr
Wo: Burg­ki­no Wien

Die Teil­nah­me ist kos­ten­los. Um tele­fo­ni­sche Anmel­dung unter 01÷24503−21083 wird gebeten. 

Sujet © wohn­part­ner Wien

Feministische Party am 8. März „Club Fab“

Die Grü­nen Frau­en Wien laden am 8.März – dem Inter­na­tio­na­len Frauen*kampftag – dazu ein, die Ver­hält­nis­se zum Tan­zen zu brin­gen und zusam­men femi­nis­ti­sche Soli­da­ri­tät zu feiern!
Im „Club Fab“ von und mit der Frau des Jah­res 2021 Petra Kiss­lin­ger (Dj p.K.one) und Susie Flowers.

Für ech­te Gleich­stel­lung von Frau­en* und Mäd­chen* und ein gewalt­frei­es, selbst­be­stimm­tes und sozi­al gerech­tes Leben für alle Frau­en* in Wien.

Wann: 8.3., 19 bis 01:00 Uhr
Wo: Fluc
Ein­tritt frei.

Vor der Par­ty wird im Thea­ter Nes­troy­hof Hama­kom der Preis „Frau des Jah­res“ von den Grü­nen Leo­pold­stadt an die Frau­en der Flücht­lings­or­ga­ni­sa­ti­on „Train of Hope“ verliehen.
Mehr dazu hier.

Sujet © Die Grü­nen Frau­en Wien

Öffentliche Pressekonferenz: Frauenpolitik im Tiefschlaf

Pres­se­kon­fe­renz: Frau­en­po­li­tik im Tiefschlaf

7. März 2023, von 8.30 – 9.30 Uhr vor dem Par­la­ment, Dr. Karl-Ren­ner-Ring 3

Am Inter­na­tio­na­len Frau­en­tag gibt es in Öster­reich nichts zu fei­ern: Die Situa­ti­on von Frau­en wird immer pre­kä­rer. Die enorm hohe Infla­ti­on belas­tet sie beson­ders, der Frau­en­ge­sund­heits­be­richt zeich­net ein besorg­nis­er­re­gen­des Bild von der Gesund­heit von Frau­en. Auch die Anhe­bung des Pen­si­ons­an­tritts­al­ters steht unmit­tel­bar bevor – wäh­rend Frau­en in den zen­tra­len Lebens­be­rei­chen längst nicht Män­nern gleich­ge­stellt sind. Frau­en sind weit­aus stär­ker von Alters­ar­mut betrof­fen, nicht ein­mal ein Fünf­tel aller Frau­en hat Zugang zum Fami­li­en­bo­nus+, die Unter­halts­ga­ran­tie ist in wei­ter Fer­ne und auch der Rechts­an­spruch auf Kin­der­be­treu­ung fehlt nach wie vor.
Zwar sol­len Frau­en stär­ker am Arbeits­markt par­ti­zi­pie­ren und in Voll­zeit statt in Teil­zeit arbei­ten, die Regie­rung ist jedoch nicht bereit, die ent­spre­chen­den Rah­men­be­din­gun­gen zu schaf­fen. Indes nimmt Gewalt gegen Frau­en in einem uner­träg­li­chen Aus­maß zu. Die Lis­te ist lang, der Back­lash für Frau­en ist mehr als spür­bar. Es muss also end­lich Poli­tik für die Frau­en gemacht werden!

Der Öster­rei­chi­sche Frau­en­ring lädt anläss­lich des Inter­na­tio­na­len Frau­en­ta­ges 2023 zur öffent­li­chen Pres­se­kon­fe­renz ein.

Red­ne­rin­nen:

Klau­dia Frie­ben, Vor­sit­zen­de des Öster­rei­chi­schen Frauenrings
Andrea Czak, Geschäfts­füh­ren­de Obfrau des Ver­eins Femi­nis­ti­sche Allein­er­zie­he­rin­nen – FEM.A
Eva-Maria Holz­leit­ner, Vor­sit­zen­de des Gleichbehandlungsausschusses
Maria Rösslhu­mer, Geschäfts­füh­re­rin AÖF – Ver­ein Auto­no­me Öster­rei­chi­sche Frauenhäuser

Medienvertreter*innen sind herz­lich willkommen!

#keineBlumen: 8.März – frei für alle! Aktion & Kundgebung

Am 8.März frei für alle! Komm vors Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Arbeit und Wirt­schaft und zei­ge dei­nen Sup­port für unse­re Petition.
Die­ses Jahr #kei­ne­Blu­men!

Am 8. März fin­det seit mehr als 100 Jah­ren der Welt­frau­en­tag bzw. der femi­nis­ti­sche Kampf­tag statt. Er erin­nert an Erreich­tes und dar­an, dass es noch vie­les zu tun gibt, bevor alle Men­schen – unab­hän­gig von Geschlecht, Her­kunft, sexu­el­ler Ori­en­tie­rung, Haut­far­be und Behin­de­rung – frei leben können.

Was ist geplant?
Im Rah­men unse­rer Peti­ti­on fin­det am 8.März vor dem Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Arbeit und Wirt­schaft eine Akti­on & Kund­ge­bung statt.
Mit­zu­brin­gen sind: Eine Blu­me (Schnitt­blu­me, plas­tik, im Blu­men­topf) und dei­nen ganz per­sön­li­chen Grund, war­um du fin­dest, dass der 8.März ein Fei­er­tag wer­den muss.
Wir wer­den vor dem Minis­ter­um sym­bo­lisch einen Hau­fen Blu­men legen und dabei unse­re Gründe/Statements lesen.
Wir bit­ten dich nach der Akti­on dei­ne Blu­me wie­der mitz­neh­men, um Umwelt­ver­schmut­zung und Ver­schwen­dung zu vermeiden.

Wie­so?
Welt­weit ist der Inter­na­tio­na­le Frau­en­tag in 26 Län­dern ein Fei­er­tag. In Ber­lin wur­de er auf­grund einer Peti­ti­on 2019 zum gesetz­li­chen Fei­er­tag. Ab 2023 zieht auch Meck­len­burg-Vor­pom­mern nach. Höchs­te Zeit, dass wir es unse­ren Nachbar*innen gleich­tun: Der Welt­frau­en­tag muss auch in Öster­reich ein gesetz­li­cher Fei­er­tag werden!

Es geht nicht um einen Tag Urlaub oder einen arbeits­frei­en Tag nur für Frau­en. Der Welt­frau­en­tag ist ein Tag des Dan­kes, Geden­kens und der Mah­nung, dass der Kampf um Gleich­be­rech­ti­gung noch nicht vor­bei ist. Das betrifft uns alle, unab­hän­gig von Geschlecht und Geschlechtsidentität.

Des­halb schenkt uns die­ses Jahr kei­ne Blu­men, son­dern eure Unterschrift!
#kei­ne­Blu­men

Wer steht dahinter?

Die Initia­to­rin­nen:
Sophie Tschan­nett, Grün­de­rin Muschikraft
Sofia Sur­ma, Grün­de­rin Vul­va Shop & Viva La Vulva

Mehr als 8 000 Men­schen haben bereits unter­schrie­ben. Unter­zeich­ne jetzt.

Link zur Petition

Erstunterzeichner*innen:
Made­lei­ne Ali­z­adeh, Daria Daria
Vik­to­ria Spiel­frau, Grü­ne Gemein­de­rä­tin und Landtagsabgeordnete
Julia Gru­ber, trinksaufmich
Kat­rin Grab­ner, Vor­stands­mit­glied Viva La Vulva
Han­nah May­lou, MAYLOU
Tama­ra Fel­bin­ger, Ver­ein Vemina
Wieb­ke Schen­ter, Piepmadame
Desi­ree Jonek-Lus­tyk, Womentor
Manu­el Rubey, Sän­ger, Schau­spie­ler und Kabarettist
Ana Bad­ho­fer, Grün­de­rin & Stell­ver­tre­ten­de Obfrau Viva La Vulva
Sophie Zanel­li, Vor­stands­mit­glied Viva La Vulva
Marie Sie­vers, Vor­stands­mit­glied Viva La Vulva
Lisa Maria Cen­te­no, Grün­de­rin & Pod­cas­te­rin (Busi­ness Basics)
Fre­de­ri­ka Fer­ko­va, Grün­de­rin Haus­ge­macht in Wien & Pod­cas­te­rin (krypto.logisch)
Bet­ti­na Stein­brug­ger, Grün­de­rin & CEO Erdbeerwoche
Rika Mader, Busi­ness Lead Erdbeerwoche
Ange­li­ka Ade­nsa­mer, Links Wien Sprecherin
Jaque­line Schei­ber, Autorin und Con­tent Crea­tor (minus­gold)
Lena Jäger, Initia­to­rin & Obfrau Frauen*Volksbegehren
Maria Rös­sel­hu­mer, Geschäfts­füh­re­rin des Ver­eins Auto­no­me Öster­rei­chi­sche Frau­en­häu­ser (AÖF)
Mireil­le Ngos­so, Ärz­tin, Poli­ti­ke­rin (SPÖ) und Aktivistin
Melin­da Tamás, Wis­sen­schaft­li­che For­sche­rin und Antidiskriminierungsexpertin
Noor Soli­man, Vor­stand Sorority
Isa­bel­la Ett­may­er, Vor­stand Sorority
Iri­na Kuh­nert, Vor­stand Sorority
Ele­na Star­müh­ler, Vor­stand Sorority
Lisa Mar­tha Jan­ka, Vor­stand Sorority
Sibel Ada, Vor­stand Sorority
Mar­le­ne Fischer, Vor­stand Sorority
Kat­ja Grafl, Vor­stand Sorority
Nina Braith, ohvulvina
Ange­li­ca Con­raths, fembites
Jana Deckel­mann, fembites
Brit­ta Mühl­bau­er, Autorin
Stef­fi Grötz, Bun­des­frau­en­spre­che­rin der Jun­gen Gene­ra­ti­on der SPÖ

Die Akti­on wird orga­ni­siert von den Initia­to­rin­nen & aufstehn.at.

Sujet © die Initiatorinnen

Filmvorführung: STAMS und Gespräch Frauen & Sport

Spe­cial Scree­ning von STAMS zum The­ma „Frau­en & Sport: (un-)sichtbar in der 2. Reihe“

Frau­en­sport wird immer noch ger­ne klein­ge­re­det, das Maß aller Din­ge ist schließ­lich die Leis­tung der Her­ren. Dar­über hin­aus fin­det oft­mals eine Redu­zie­rung auf das Ästhe­ti­sche statt und die feh­len­de Gen­der­ba­lan­ce in der Sport­be­richt­erstat­tung leis­tet ihr Übri­ges zum Problem.

Der Schi­sport bil­det hier zwar eine Aus­nah­me, so ste­hen die Frau­en in der Ski Alpin-Bericht­erstat­tung mit 39,8% lt. einer Stu­die von 2019 bzw. 2020 gar nicht so knapp hin­ter den Män­nern, den­noch knirscht die Gleich­be­hand­lung gewaltig.

Mit was für unan­ge­neh­men und für Män­nern unvor­stell­ba­ren Situa­tio­nen sich Frau­en im Spit­zen­sport dar­über hin­aus noch aus­ein­an­der set­zen müs­sen, beleuch­ten wir im auf den Film fol­gen­den Gespräch.

Mit:
– Cla­ra Gal­listl (Kul­tur­schaf­fen­de & lei­den­schaft­li­cher Fußballfan)
– Clau­dia Kol­ler (Geschäfts­füh­re­rin 100%Sport)
– Nico­la Wer­de­nigg (eh. Ski­renn­läu­fe­rin, eh. Stams)
Mode­ra­ti­on: Sora­ya Pechtl (Jour­na­lis­tin, FALTER)

***
STAMS von Bern­hard Braun­stein A 2022 | 97‘

Das Schi­gym­na­si­um Stams ist die Win­ter­sport-Kader­schmie­de des Alpen­raums und eines der erfolg­reichs­ten Ski-Inter­na­te der Welt. Wer hier her­kommt, tut dies nicht aus blo­ßer Lie­be zum Sport – son­dern kommt, um zu den Bes­ten zu gehö­ren: Um sei­ne Träu­me zu ver­wirk­li­chen, mit dem Bewusst­sein, dass es am Ende nur ein bis zwei Pro­zent aller Schüler:innen schaf­fen, sich im Spit­zen­sport durchzusetzen.

Regis­seur Bern­hard Braun­stein blickt ein Jahr lang hin­ter die Kulis­sen von Stams und zeigt den peni­bel getak­te­ten All­tag aus har­tem Trai­ning, Unter­richt, spär­li­cher Frei­zeit und Internatsleben.

Mit enor­mer Dis­zi­plin und eiser­nem Wil­len brin­gen sich die Jugend­li­chen immer wie­der an ihre kör­per­li­chen sowie men­ta­len Gren­zen. Dabei zeu­gen die vie­len Ver­let­zun­gen und Phy­sio­the­ra­pie­stun­den vom Risi­ko­s­port, der hier betrie­ben wird. Trotz der sport­li­chen Kon­kur­renz ver­bin­den die jun­gen Sportler:innen enge Freund­schaf­ten, die sie zu einer Art Schick­sals­ge­mein­schaft wer­den las­sen. In den gemein­sa­men Momen­ten zwi­schen Trai­ning, Schu­le und Wett­kampf moti­vie­ren sie sich gegen­sei­tig, spen­den ein­an­der Trost und lachen über Erlebtes.

Was ver­langt es den Jugend­li­chen ab, sich mit bedin­gungs­lo­sem Ein­satz auf ihre sport­li­chen Zie­le ein­zu­schwö­ren? Wie gehen sie mit dem stän­di­gen Leis­tungs- und Erfolgs­druck und den damit ein­her­ge­hen­den Macht- und Abhän­gig­keits­ver­hält­nis­sen um? Und was sagt das über unse­re Gesell­schaft aus?

Trai­ler: https://www.youtube.com/watch?v=vERyUG3TmlE&t=3s
Web­site: www.stams-film.com

Tickets: https://cine.ntry.at/s/13293452

Filmvorführung: Der lange Arm der Kaiserin

Die Geschich­te des Schwan­ger­schafts­ab­bru­ches in Österreich

Ein Film von Susan­ne Riegler
Ö 2012, 65 min.

Auf­klä­rung ist ein Tabu. Ver­hü­tung ist ein Tabu. Schwan­ger­schafts­ab­bruch ist ein Tabu. Wor­über wird dann über­haupt noch geredet?

In Öster­reich ist Sexu­al­erzie­hung seit 1970 im Schul­un­ter­richt ver­an­kert. Fak­tum aber ist, dass er kaum statt­fin­det. Umfra­gen unter Schul­ab­gän­ge­rIn­nen bestä­ti­gen daher immer wie­der, dass die Jugend­li­chen nur lücken­haft über Sexua­li­tät, Fort­pflan­zung und Ver­hü­tungs­me­tho­den Bescheid wis­sen. Ein hei­ßes gesell­schafts­po­li­ti­sches Eisen ist auch das The­ma „Ver­hü­tung auf Kran­ken­schein“. Wäh­rend das in fast allen west­eu­ro­päi­schen Län­dern Stan­dard ist, muss in Öster­reich jede Frau/jedes Paar selbst dafür aufkommen.

Obwohl der Abbruch einer unge­woll­ten Schwan­ger­schaft seit 1975 in Öster­reich unter gewis­sen Bedin­gun­gen straf­frei ist, wird auch die­ses The­ma tabui­siert. Frau­en, die sich für eine Abtrei­bung ent­schei­den, gera­ten nach wie vor unter mora­li­schen und sozia­len Druck. Sie müs­sen – da es immer weni­ger Spi­tä­ler gibt, die einen Abbruch vor­neh­men – oft lan­ge Anrei­sen auf sich neh­men und nicht wenig dafür bezah­len, wäh­rend in vie­len euro­päi­schen Län­dern die Kos­ten voll­stän­dig oder groß­teils von den Kran­ken­kas­sen über­nom­men werden.

Basie­rend auf Exper­tIn­nen-Inter­views, Erzäh­lun­gen von Zeit­zeu­gin­nen, his­to­ri­schem Bild­ma­te­ri­al, Gerichts­ur­tei­len u.v.m. fragt der Film: War­um ist das so? Ist es der lan­ge Arm der Kai­se­rin der noch immer nach uns greift?

Im Anschluss an den Film fin­det ein Publi­kums­ge­spräch mit der Fil­me­ma­che­rin Susan­ne Rieg­ler und einer Akti­vis­tin von Pro Choice Aus­tria statt.

Die Ver­an­stal­tung ist eine Koope­ra­ti­on zwi­schen der Öster­rei­chi­schen Gesell­schaft für Psy­cho­so­ma­tik in der Gynä­ko­lo­gie und Geburts­hil­fe, Pro Choice Aus­tria und dem Stadt­ki­no Wien.

Trai­ler: http://www.derlangearmderkaiserin.at

Ticket­link: https://cine.ntry.at/s/13565187

Kuratorenführung: Keine Privatsache. Geschlecht, Gewalt und Geschichte.

Füh­rung durch die Aus­stel­lung mit Kura­tor Ste­fan Benedik

Der Rund­gang durch die Aus­stel­lung Neue Zei­ten: Öster­reich seit 1918 lädt zur gemein­sa­men Dis­kus­si­on von zen­tra­len Fra­gen der Gegen­wart ein – und dazu, ihre Spu­ren zurück in die Ver­gan­gen­heit zu ver­fol­gen. War­um wird sehr häu­fig Migra­ti­on erwähnt, wenn über Gewalt in der Fami­lie gespro­chen wird und was hat­te eine Schwar­ze Motor­rad­fah­re­rin in den Drei­ßi­ger­jah­ren dazu zu sagen? Wie kön­nen Safe Spaces aus­se­hen und wel­che Ideen haben Bil­der­bü­cher vor hun­dert Jah­ren dazu ver­brei­tet? Was hat das Recht auf Abtrei­bung mit sexu­el­ler Gewalt gegen Frau­en im Natio­nal­so­zia­lis­mus zu tun? Wie weh­ren sich 24-Stunden-Betreuer*innen heu­te gegen Über­grif­fe im pri­va­ten Raum und inwie­fern zei­gen sie damit, dass ein Ver­spre­chen bei der Grün­dung der Repu­blik immer noch nicht ein­ge­löst wurde?

Die Dis­kus­si­on geht dabei von außer­ge­wöhn­li­chen Objek­ten aus der Samm­lung des Hau­ses der Geschich­te Öster­reich aus: ein Schal vom Pro­test gegen Femi­zi­de ist genau­so dar­un­ter wie ein Brett­spiel und jener Text, der das Aus­le­ben von Geschlechts­iden­ti­tät beson­ders schützt (und das schon seit 53 Jahren).

Die Füh­rung fin­det anläss­lich der Insze­nie­rung DU HERBERT des Schau­spiel­haus Wien statt und kann auch unab­hän­gig vom Thea­ter­stück besucht wer­den. Reser­vie­rung erforderlich.

Dau­er: ca. ein­ein­halb Stunden

Füh­rungs­pau­scha­le: € 4 / ermä­ßigt € 3 pro Per­son zzgl. Eintritt
Begrenz­te Teil­neh­me­rIn­nen­zahl. Sie erhal­ten Tickets an der Museumskassa.

Reser­vie­rung hier.